Kreuzfahrt: Volle Fahrt voraus!
Die Kreuzfahrt-Branche steuert weiter von Rekord zu Rekord: Seit Jahren steigen die Passagierzahlen, seit Jahren werden die Schiffe immer größer und ausgefallener. Ein Ende des Booms ist nicht in Sicht.
Auf zu neuen Rekorden!
2017 wird ein Jahr der Superlative: Die Branche rechnet mit 25 Millionen Kreuzfahrt-Buchungen weltweit. Das wäre eine Million mehr als 2016. Außerdem gehen 26 neue Schiffe auf Jungfernfahrt. Insgesamt schippern dann 474 Kreuzfahrtschiffe über die Meere und Flüsse.
Schwimmende Städte
Früher waren eintausend Passagiere an Bord schon viel, heute sind viertausend keine Seltenheit. Massentourismus auf dem Meer - den Leuten gefällts. Kreuzfahrt-Weltmeister sind übrigens die US-Amerikaner gefolgt von den Briten und Deutschen.
Aktueller Spitzenreiter
66 Meter breit, über 362 Meter lang, 16 Decks und Platz für 5400 Passagiere und 2000 Mann Besatzung. Außerdem 20 Speisesäle, 23 Swimmingpools und einen Park mit mehr als 12.000 Pflanzen: Die "Harmony of the Seas" ist derzeit das größte Kreuzfahrtschiff der Welt.
Getrübte Freude
Solche Bilder sieht man in keinem Katalog. Aber Umweltschützer kritisieren seit Jahren den hohen Schadstoffausstoß der Ozeanriesen. Sie fordern den Einsatz von Flüssiggas statt Schweröl und den Einbau von Abgasfiltern. Die Norwegian Cruise Line kündigt für 2017 an: ihr neues Schiff, die "Norwegian Joy", wird mit der weltweit größten Filteranlage ausgestattet.
Von wegen alte Leute!
Die Kreuzfahrten befreien sich immer mehr vom Senioren-Image. Pro Jahr sinkt das Durchschnittsalter um ein Jahr und liegt jetzt bei 50 Jahren; auf den modernen Schiffen deutlich darunter. Ob Jung oder Alt, Singles oder Familien, Kulturfans oder Partygänger: für jede Zielgruppe gibt es das passende Schiff.
Heavy Metal auf hoher See
Das ist ein besonderes Angebot an die junge bzw. junggebliebene Zielgruppe: Seit 2011 gibt es das Festival "70000 TONS OF METAL", und es war auch dieses Jahr wieder ausverkauft. Die "Independence of the Seas" fuhr von Florida nach Haiti. An Bord: 60 Bands und 3000 Heavy Metal Fans.
Das ist die perfekte Welle!
Swimmingpools, Discotheken, Spielcasinos und Theater gehören fast schon zur Grundausstattung der Kreuzfahrtschiffe. Um jedoch in die Flotte der Superlative aufgenommen zu werden, braucht es mehr: Kartbahn, Eislaufhalle, Skydiving, Kletter-Parcours, IMAX-Kino, Rafting oder Surfen, wie hier auf der "Quantum of the Seas".
Wal in Sicht!
Bei soviel Entertainment wird die Natur fast zur Nebensache, aber nur fast. Die Wahl der richtigen Route ist genauso wichtig wie die Wahl des richtigen Schiffes. Kreuzfahrten durch die Karibik und das Mittelmeer rangieren auf der Beliebtheitskala ganz oben. Dagegen ist eine Tour ins ewige Eis der Antarktis eher ein exklusives Erlebnis.
Gediegene Eleganz
Mit dem jüngeren Publikum hat sich auch eine legere Atmosphäre an Bord durchgesetzt, Smoking und Abendkleid sind meist keine Pflicht. Außer an Bord so mondäner Schiffe wie der "Queen Elizabeth". Falls Mann oder Frau nicht das Passende dabei hat, kein Problem: in der "Royal Arcade", der Einkaufpassage, kann man sich "very british" einkleiden.
Zimmer mit Aussicht
Zuerst ausgebucht sind interessanterweise nicht die preisgünstigen Innenkabinen, sondern die teuren Suiten mit Meerblick. Wenn schon eine Kreuzfahrt, dann bitte nicht im Schuhkarton! Die Architektur der neuen Schiffe richtet sich danach: manche Schiffe verzichten ganz auf Innenkabinen, andere sind mit virtuellen Balkons ausgestattet, die eine Echtzeit-Aussicht simulieren.
Mit dem Schiff ins Museum
Ob in London, Marseille oder Miami - die Einfahrt in den Hafen ist für die Passagiere immer ein besonderer Höhepunkt. An Land zerstreut sich die Kreuzfahrt-Klientel: Sightseeing und Shopping, Museum und Musical - es ist auf jeden Fall eine Auszeit vom Bord-Alltag.
All inclusive, aber nicht alles
Auch an Land ist Action angesagt: Biketouren, Tauchkurse, Wüstensafaris, Schwimmen mit Delfinen, Wildniswanderungen, Ausflüge mit Motorrad, Segway und Quad - all das verspricht jede Menge Spaß. Der allerdings hat auch seinen Preis; die Nebenkosten einer Kreuzfahrt sind nicht zu unterschätzen.
Fernweh schnuppern
Wer sich keine Kreuzfahrt leisten kann: Schiffe gucken ist umsonst! Zum Beispiel im September bei den Cruise Days in Hamburg. Dann laufen zehn Kreuzfahrtschiffe in den Hafen ein, mehr als je zuvor. Es ist eben ein Jahr der Rekorde!