Kramp-Karrenbauer will Erneuerung der CDU
20. Februar 2018Die CDU sei im Jahr 2018 eine Volkspartei der Mitte, so Annegret Kramp-Karrenbauer in einem Interview der ARD-"Tagesthemen". Sie wolle daran arbeiten, dass dies so bleibe. Nur wenige Stunden zuvor hatte CDU-Chefin Angela Merkel die Saarländerin als künftige Generalsekretärin der Christdemokraten vorgestellt und deutlich gemacht, dass sie von ihr neue inhaltliche Impulse für die Partei erwartet.
Kramp-Karrenbauer will nach ihrer Wahl eine umfassende Programmdebatte anstoßen. Die christlich-sozialen Wurzeln sollten dabei ebenso berücksichtigt werden wie die konservativen Wurzeln der Partei. Die Breite in der Partei sei notwendig, wenn man erfolgreich weiterarbeiten wolle. "Wir müssen unser Grundsatzprogramm überarbeiten", erklärte sie in der ARD weiter. Das Programm müsse an die heutigen Gegebenheiten angepasst werden. Dies sei auch ein Impuls aus der Basis, den sie aufgreife.
"Die CDU als starke Partei positionieren"
Ihre Hauptaufgabe sehe sie darin, die CDU "als starke Partei" weiter zu positionieren und diese Stärke zu halten "in einer Zeit, in der das für Volksparteien keinesfalls selbstverständlich ist". Ihren Wechsel von Saarbrücken nach Berlin erklärte Kramp-Karrenbauer mit der instabilen politischen Lage.
"Attacke kann ich auch"
Politische Gegner will die künftige Generalsekretärin nicht schonen. "Attacke kann ich auch", sagte die scheidende saarländische Ministerpräsidentin der "Saarbrücker Zeitung". "Attacke kann sich aber auch feiner darstellen, als immer nur mit dem Holzhammer draufzuschlagen", fügte die 55-Jährige hinzu.
Am Montag wird ein Sonderparteitag über den Koalitionsvertrag von Union und SPD abstimmen. Dann sollen die Delegierten auch Kramp-Karrenbauer zur Generalsekretärin wählen.
Tobias Hans soll Saar-Regierungschef werden
Neuer Ministerpräsident im Saarland soll CDU-Fraktionschef Tobias Hans werden. Landesvorstand und Fraktion der Partei nominierten den 40-Jährigen einstimmig zum Nachfolger von Kramp-Karrenbauer. 2009 wurde Hans erstmals in den Landtag gewählt.
se/jj (dpa, kna, afp, ard)