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Konflikte

Raketenangriffe auf Militärstützpunkte in Mali

30. November 2020

Im Norden Malis sind zeitgleich drei Militärlager unter Beschuss genommen worden. Nach Angaben der Armee wurden Stützpunkte malischer und ausländischer Soldaten mit Raketen beschossen.

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Mali Gao 2013 | Gepanzertes Fahrzeug bei französischer Militärbasis
Ein gepanzertes Fahrzeug sichert die französische Militärbasis am Flughafen von Gao Bild: Joe Penney/Reuters

Die Raketenangriffe richteten sich gegen Camps in Menaka, Gao und in Kidal. Offenbar seien dies koordinierte Angriffe vor allem auf die ausländischen Kräfte gewesen, erklärte das malische Militär. Ein französischer Militärsprecher teilte mit, es seien nur Schäden an einem Lager der Vereinten Nationen in Kidal entstanden, Berichte über Verletzte lägen nicht vor.

In Gao ist auch die Bundeswehr mit derzeit rund 870 Soldaten stationiert. Im Camp Castor seien Explosionen und Gewehrfeuer zu hören gewesen, sagte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos in Potsdam. "Deutsche Kräfte sind nicht betroffen."

Bundeswehr in Mali | Deutsche Bundeswehr Soldaten im Camp Castor in Gao
Im Camp Castor in Gao sind auch Bundeswehrsoldaten stationiert (Archivbild)Bild: Imago/photothek/T. Imo

In einer Erklärung bekannte sich ein Ableger der Terrororganisation Al-Kaida zu Angriffen auf die französische Armee. Frankreich hat mehr als 5100 Soldaten in der Region im Einsatz. Eine französische Einheit hatte am 10. November einen hochrangigen Militärführer der Al-Kaida in Nordafrika getötet.

Kampf gegen Dschihadisten

Die in Mali stationierten ausländischen Soldaten sollen den westafrikanischen Krisenstaat stabilisieren und das Vordringen islamistischer Milizen bekämpfen. Deutschland beteiligt sich an der Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen (MINUSMA) sowie an der Europäischen Trainingsmission (EUTM).

Die Lager der internationalen Streitkräfte werden häufiger angegriffen, meist von Dschihadistengruppen. Es ist jedoch das erste Mal, dass zur gleichen Zeit Stützpunkte in Orten attackiert werden, die Hunderte Kilometer voneinander entfernt liegen. Beobachter sehen darin ein Zeichen für die gestiegene Fähigkeit der islamistischen Milizen, ihre militärischen Aktivitäten zu koordinieren.

kle/uh (rtr, afp, ape)