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Konsumieren statt sparen

20. Dezember 2019

Die Konsumenten in Deutschland sparen so wenig wie lange nicht mehr – aber sie nützen ihr Geld zu größeren Anschaffungen. Für den Handel sind das gute Nachrichten, so kurz vor dem Jahreswechsel im Weihnachtsgeschäft.

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Tradition der Weihnachtsgeschenke | Weihnachten 2018 - Geschenke
Bild: picture-alliance/dpa/K. J. Hildenbrand

Wie jeden Monat hat das Marktforschungsinstitut GfK den deutschen Verbrauchern auch im Dezember auf den Zahn gefühlt und seinen Konsumklima-Index erstellt. Wichtigstes Ergebnis zum Jahreswechsel: Deutschlands Verbraucher bleiben in Konsumlaune. Wegen der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank ist die sogenannte Sparneigung der Deutschen zwar auf ein neues Allzeit-Tief gefallen, wie die Marktforscher am Freitag in Nürnberg mitteilten. Im Gegenzug steigt aber die Anschaffungsneigung – mit anderen Worten: konsumieren statt sparen ist angesagt.

"In einem stürmischer werdenden konjunkturellen Umfeld erweist sich die Anschaffungsneigung auch zum Jahresende als ein Fels in der Brandung", so sagt es GfK-Experte Rolf Bürkl. "Für den Handel sind das gute Nachrichten."

Für ihre repräsentativen Studien zum Konsumklima führt die GfK monatlich rund 2000 Interviews mit Verbrauchern zu Konjunkturerwartung, Einkommenserwartung und Anschaffungsneigung. Das daraus ermittelte Konsumklima-Barometer für Januar sank zwar leicht um 0,1 auf 9,6 Punkte, bleibt aber auf gutem Niveau.

Ein Fünftel des Jahresumsatzes

Apropos Konsumklima vor Weihnachten: Durchschnittlich 281 Euro will jeder Verbraucher in Deutschland für Weihnachtsgeschenke ausgeben, fand die Beratungsgesellschaft EY heraus. Das trägt dazu bei, dass der stationäre Handel fast ein Fünftel seines Jahresumsatzes im Weihnachtsgeschäft, also im November und Dezember, macht. Beim Online-Handel ist es nach Angaben des Handelsverbandes Deutschland (HDE) sogar mehr als ein Viertel.

DW Made in Germany 13.12.2016 - Weihnachtsgeschäft
281 Euro für Weihnachtsgeschenke – im deutschen DurchschnittBild: DW

So richtig zufrieden wollen sich die Händler in diesem Jahr aber bisher nicht zeigen. In den Tagen vor dem dritten Advent sei das Weihnachtsgeschäft etwas abgeflaut, so der HDE. Jetzt setzen die Einzelhändler in Deutschland auf die letzten Tage im Advent. Der Anteil der Unternehmen, die mit ihrer Umsatzentwicklung zufrieden waren, ging von 50 auf 40 Prozent zurück. Vor allem in den Innenstädten seien weniger Besucher verzeichnet worden.

Dennoch rechnet der Branchenverband für November und Dezember mit einem Plus von drei Prozent mehr Umsatz im Vergleich zur gleichen Zeit im letzten Jahr. Damit würde das Weihnachtsgeschäft 2019 erstmals die Marke von 100 Milliarden Euro übersteigen.

ar/tr (dpa, rtr, afp)