Konjunktur-Endspurt in der Eurozone
13. Februar 2015Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den Ländern der Währungsunion legte im vergangenen Jahr um 0,9 Prozent zu, wie die Statistikbehörde Eurostat in Luxembourg in einer ersten Schätzung mitteilte.
Im Schlussquartal von Oktober bis Dezember fiel das Wachstum mit 0,3 Prozent etwas stärker aus als erwartet. Volkswirte hatten hier mit einem Plus von 0,2 Prozent gerechnet.
Große Unterschiede beim Wachstum
Allerdings ist das Wachstum weiterhin sehr ungleichmäßig verteilt. Estland wuchs im vierten Quartal mit 1,1 Prozent am stärksten. In Deutschland, der größten Volkswirtschaft der Eurozone, und in Spanien betrug das Wachstum jeweils 0,7 Prozent und war damit ebenso groß wie in den USA im selben Zeitraum.
Dagegen erhöhte sich die Wirtschaftsleistung in der zweitgrößten Euro-Volkswirtschaft Frankreich nur um 0,1 Prozent. Die Nummer drei im Euroraum, Italien, stagnierte. Rückläufig war die Wirtschaftsleistung in Zypern (minus 0,7 Prozent), Finnland (minus 0,3 Prozent) und Griechenland (minus 0,2 Prozent).
Nach sechs Rezessionsjahren in Folge dürfte die griechische Wirtschaft im Gesamtjahr 2014 trotzdem zugelegt haben. Das nationale Statistikamt Elstat veröffentlicht diese Zahl allerdings erst im März. Die EU-Kommission hatte jüngst ein Plus von einem Prozent veranschlagt.
Deutschland stabil
Für Deutschland korrigierte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden das Wachstum im vergangenen Jahr wegen des starken Schlussquartals leicht nach oben - von 1,5 auf 1,6 Prozent. Nach der Schwächephase im Sommer habe sich die konjunkturelle Lage wieder "stabilisiert".
Das deutsche Wachstum übertraf damit nicht nur das in der Eurozone, sondern auch in der Europäischen Union mit ihren 28 Mitgliedern, wo die Wirtschaft im Gesamtjahr um 1,4 Prozent zulegte.
Deutlich darunter blieb das Wachstum in Frankreich, wie das nationale Statistikamt Insee bekanntgab. 2014 wuchs die Wirtschaft dort um 0,4 Prozent.
bea/zdh (dpa, afp, reuters)