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Bewährungsprobe für Südafrikas ANC

3. August 2016

Bei den Kommunalwahlen steht für den herrschenden ANC und Präsident Zuma viel auf dem Spiel: Die Südafrikaner könnten genug haben von Korruptionsskandalen sowie wirtschaftlichen und sozialen Nöten.

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Wahlkampagne in Südafrika (foto: MARCO LONGARI/AFP/Getty Images)
Bild: Getty Images/AFP/M. Longari

Schon früh am Morgen bildeten sich vielerorts lange Schlangen vor den Wahllokalen. Nach zwei Jahrzehnten weitgehend unangefochtener politischer Dominanz steht die Regierungspartei, der Afrikanische Nationalkongress (ANC), vor einer ersten großen Herausforderung: Bei einem miserablen Wahlergebnis dürften auch die Rufe nach einem Rücktritt von Präsident Jacob Zuma lauter werden.

Zahlreiche Korruptionsskandale haben dem Ansehen Zumas und seiner Partei geschadet. Zudem wächst der Unmut der Bevölkerung angesichts der Arbeitslosenrate von knapp 27 Prozent. Die Wirtschaft stagniert und selbst ausländische Investoren wurden durch die politische Misswirtschaft vorsichtiger.

Die größte Oppositionspartei Südafrikas, die DA, bei einer Versammlung in Soweto (foto: Getty Images)
Die größte Oppositionspartei Südafrikas, die DA, bei einer Versammlung in SowetoBild: Getty Images/AFP/G. Guercia

Der ANC könnte laut Umfragen mehrere der acht großen von insgesamt 278 Kommunen verlieren, darunter auch die Hauptstadt Pretoria und die Wirtschaftsmetropole des Landes, Johannesburg. Derzeit hält die führende Oppositionspartei Demokratische Allianz (DA) unter den Großstädten lediglich Kapstadt.

Lange galt die DA als eine weiße Partei. Doch auch die wachsende schwarze Mittelklasse tendiert immer mehr dazu, die Partei zu wählen. An deren Spitze steht mittlerweile ein Schwarzer, Mmusi Maimane. Die linkpopulistischen Ökonomischen Freiheitskämpfer (EFF) stellten bereits ein Jahr nach ihrer Gründung 2013 die drittgrößte Partei des Landes.

Der ANC, die einst von Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela angeführte Befreiungspartei, hat in den vergangen Jahren an Popularität eingebüßt. Gewann die Partei bei den nationalen Wahlen 2009 noch 66 Prozent der Stimmen, waren es 2014 rund 62 Prozent.

SC/wl (afp, dpa)