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Kommentar: Verdient, keine Frage

Stefan Nestler30. Mai 2015

Nicht Jürgen Klopps Dortmunder Borussia, sondern Dieter Heckings VfL Wolfsburg holt den DFB-Pokal. Kein Saisonende wie aus dem Drehbuch, aber ein ehrliches, findet DW-Sportreporter Stefan Nestler.

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Bild: Getty Images/AFP/T. Schwarz

Es wäre die Pokalgeschichte schlechthin gewesen: Jürgen Klopp holt sich in seinem letzten Spiel mit Borussia Dortmund den Pott und lässt sich einen Tag später auf dem Borsigplatz in einem schwarz-gelben Fahnenmeer feiern.

Die ersten Minuten des DFB-Pokalendspiels im Berliner Olympiastadion passten auch noch zu diesem Kloppschen Abschiedsmärchen. Der BVB machte schnell das 1:0 und zwar so wie es Trainer Klopp sieben Jahre lang in Dortmund gepredigt hat: blitzschnell und schnörkellos gespielt, gnadenlos vollstreckt. Genauso ist der BVB unter Klopp zweimal Meister und einmal Pokalsieger geworden.

Eiskalte Wölfe

Doch dann zeigten sich die Defizite der Dortmunder, die sie in der abgelaufenen Bundesliga-Saison zur Halbzeit sogar auf den letzten Tabellenrang befördert hatten. Der BVB leistete sich in der Abwehr schwere Schnitzer. Bei zwei der drei Gegentreffer machte zudem Torwart Mitch Langerak keine gute Figur. Vorne ließen die Offensivspieler des BVB selbst beste Chancen liegen.

Und dann war da ja auch noch der Gegner. Die "Wölfe" waren an diesem Abend einfach besser als die Dortmunder, wie schon zuvor über weite Strecken der Saison. Der VfL Wolfsburg zeigte, warum er Vizemeister geworden ist. Angetrieben vom Belgier Kevin De Bruyne, dem derzeit wohl besten und torgefährlichsten Spielgestalter in Diensten eines deutschen Clubs, bestraften die Wolfsburger eiskalt die Fehler der Dortmunder. Drei Tore innerhalb einer Viertelstunde entschieden das Pokalfinale.

Weg führt nach oben, Ende offen

Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking hatte seine Mannschaft perfekt auf das Finale gegen Dortmund eingestellt. Dass sie sich auch durch den frühen Rückstand nicht aus der Ruhe bringen ließ, unterstrich ihre Klasse. Für Hecking war es der erste große Titel seiner Trainerlaufbahn. Und es muss nicht der letzte gewesen sein. Das nötige Geld, um auch international mithalten zu können, haben die Wolfsburger, dazu mit dem Gespann aus Trainer Hecking und Manager Klaus Allofs ein auf sportlicher Ebene sehr gut harmonierendes Gespann. Seit zweieinhalb Jahren führt das Duo die Wolfsburger langsam, aber stetig nach oben. Der DFB-Pokalsieg könnte erst der Anfang einer großen Erfolgsgeschichte sein.

Die großartige Ära von Jürgen Klopp in Dortmund ist vorbei - mit einem anderen Ende, als er und die vielen Fans der Schwarz-Gelben es sich gewünscht hatten. Doch der Fußball schreibt eben häufig sein eigenes Drehbuch. Mit einem ehrlichen Ende.

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