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Politik

Sexistische Abscheulichkeiten

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Ines Pohl
8. Oktober 2016

Wer damit prahlt, Frauen sexuelle Gewalt anzutun, hat im Weißen Haus nichts zu suchen. Somit dürfte der republikanische Präsidentschaftskandidat endgültig über seine Frauenverachtung stürzen, erwartet Ines Pohl.

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USA Republikaner Wahlkampf Donald Trump in Henderson, Nevada
Bild: Reuters/D. Becker

Es ist viel darüber geschrieben worden, warum Donald Trump trotz seiner verbalen Ausfälle gegenüber Frauen so viel Zuspruch findet. Ich habe in den vergangenen Monaten Amerikanerinnen im ganzen Land gefragt, ob sie sich durch seine Worte nicht beleidigt fühlten, angegriffen, herabgewürdigt. Und von Akademikerinnen, Jungen, Älteren, Alten, Arbeitslosen, Lehrerinnen, Ärztinnen oder Geschäftsfrauen erhielt ich die immer gleichen Antworten: "Er meint das nicht so." Aber auch: "Wir brauchen endlich wieder einen starken Mann im Weißen Haus." Und: "Es ist wichtiger, was er tut, als was er sagt."

Gegen den Gender-Wahn

Bekannte Psychologen haben sich an diesem Phänomen in langen Essays abgearbeitet. Sie haben Trump als einen der letzten wahren weißen Männer gezeichnet, der nicht geschwächt ist von Gender-Wahn und politischer Korrektheit. Den Männern ein Vorbild und die Hoffnung, dass es vielleicht doch nicht so ganz vorbei ist, mit dem starken Geschlecht. Für manche Frauen soll er angeblich die Verkörperung unerfüllter Sehnsüchte sein, in dieser Welt der anti-erotischen Gleichmacherei.

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Ines Pohl, DW-Korrespondentin in Washington

Mit solch kruden Thesen ist jetzt hoffentlich Schluss. Und es wird verstanden, dass Trumps Frauenbild so gar nichts mit wahrer Männlichkeit, sondern allein mit sexistischer Abscheulichkeit zu tun hat.

Video der Washington Post

Die Washington Post hat das Video veröffentlicht, das ein Gespräch von Donald Trump aus dem Jahr 2005 dokumentiert, nur kurz nachdem der TV-Star seine jetzige Frau Melania geheiratet hat. Das Dokument lässt keinen Spielraum für Missinterpretationen. Niemand kann behaupten, Äußerungen seien aus dem Kontext gerissen worden oder Trump habe nur gewitzelt.

"Ich habe mich an sie rangemacht und bin gescheitert. Ich gebe es zu. Ich habe versucht, sie zu f*****, sie war verheiratet." Er spricht vom gemeinsamen Möbelkauf und dass er "wie eine Bitch" versucht habe, sie zu nehmen.

Abscheulicher Machtmissbrauch

Am abscheulichsten aber ist die Passage, in der er ganz offen mit seinem Status, seiner Macht prahlt, die ihm alles erlaube. Auch, einer Frau sexuelle Gewalt anzutun. "Wenn Du ein Star bist, lassen sie dich alles machen. Ihnen an die Pussy fassen, alles."

Es gibt durchaus nachvollziehbare Gründe, warum Menschen Trump bisher unterstützt haben. Warum sie gehofft haben, der politische Außenseiter werde sich endlich auch um jene kümmern, die sich von Washington im Stich gelassen fühlen. Die darauf gebaut haben, dass ein unabhängiger Wirtschaftsmann das Land aus dem politischen Sumpf zieht und voranbringt.

Kein Verständnis

Wer aber Donald Trump nach diesem Video weiter unterstützt, macht sich gemein mit einem üblen Sexisten, der Frauen zu bloßen Lustobjekten herabwürdigt und damit prahlt, ihnen sexuelle Gewalt anzutun. Dafür kann man, dafür darf man kein Verständnis haben.

Gut möglich, dass auch dieser Videobeweis die fanatischen Trump-Unterstützer nicht abhalten wird, am 8. November für ihn zu stimmen. Wahlentscheidend werden aber am Ende jene acht bis zehn Prozent sein, die bisher noch unentschieden waren. Und nach diesem Wochenende hoffentlich wissen, dass es ein fatales Signal nicht nur für die eigenen Töchter und Enkelinnen wäre, wenn ein solcher Mann am Ende gegen die erste weibliche Präsidenschaftskandidatin siegen würde.

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