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Kommentar: Guardiola ist zurück!

Thomas Klein18. Mai 2014

Bayerns Trainer Pep Guardiola gewinnt nach der Deutschen Meisterschaft auch den DFB-Pokal. Trotz einer strittigen Szene, wirkt der Sieg wie ein Befreiungsschlag des Spaniers, findet DW-Sportreporter Thomas Klein.

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Thomas Klein. (Foto: Luckassen)
Bild: Cordula Luckassen

Schlusspfiff im Berliner Olympiastadion. Ausgelassener Jubel bei den Fans von Bayern München, Trauer dagegen bei Jürgen Klopp und den BVB-Anhängern. Der Deutsche Meister hat gerade den DFB-Pokal gewonnen. Für den Trainer des Rekordmeisters, Pep Guardiola, ist es der zweite wichtige Erfolg in diesem Jahr. Mit dem verdienten 2:0-Sieg gegen Borussia Dortmund bringt Guardiola auch seine Kritiker zum Schweigen. Die waren nämlich in den vergangenen Wochen vermehrt auf den Plan getreten, hatten den 43-Jährigen falsche Entscheidungen vorgehalten und ihn sogar "angezählt". Peps, vor Monaten noch hochgelobter Fußball, stand plötzlich auf dem Prüfstand. Dass diese oft fragwürdige Diskussion nicht ganz spurlos an dem Erfolgstrainer vorbeigegangen ist, konnte man am Samstagabend sehen: Nach einem spannenden, taktisch geprägten Duell pustete der Spanier ganz tief durch, ging dann zu jedem Spieler umarmte sie und bedankte sich. Seine Erleichterung war sicht- und spürbar.

Siegeswille ist zurück

Guardiola hatte sich vor dem DFB-Pokalfinale gegen den Rivalen aus Dortmund einige Neuerungen für sein System überlegt. Zum einen verbannte er Stürmer-Star Mario Mandzukic aus dem Kader. Wer braucht schon einen Angreifer? Der Bayern-Trainer jedenfalls nicht. Dann überraschte er Jürgen Klopp mit einer Dreierkette in der Defensive. So kreierte Guardiola ein Übergewicht im Mittelfeld - Der BVB konnte seine Stärken nicht ausspielen. Dazu stimmte auch dieses Mal wieder die Einstellung seiner Schützlinge. Nachdem die Köpfe der Bayern-Stars zuletzt etwas herunter hingen, zeigten sie dieses Mal hohe Laufbereitschaft und einen, lange Zeit vermissten, unbedingten Siegeswillen. Allen voran Arjen Robben, der das entscheidende 1:0 erzielen konnte.

Bayern-Trainer Pep Guardiola gibt Anweisungen während des Pokalfinales gegen den BVB. (Foto: dpa)
Bayern-Trainer Pep Guardiola in seinem ElementBild: picture-alliance/dpa

Schiedsrichter verweigert BVB-Führung

Alles also wieder im Lot beim FCB. Wäre da nur nicht die 64. Minute gewesen: Mats Hummels köpft den Ball auf das Tor von Manuel Neuer, doch Dante rettet, allerdings deutlich hinter der Torlinie - ein regulärer Treffer. Leider sah das Schiedsrichter Florian Meyer anders und verweigerte den Dortmundern so die Führung. Erst vor zwei Monaten hatten die 36 Profiklubs bei einer Versammlung die Einführung der Torlinientechnik mehrheitlich abgelehnt.

"Ich glaube jeder, der gegen die Technik gestimmt hat, sollte mal erleben, wie es sich anfühlt, wenn man dadurch einen wichtigen Erfolg nicht bekommt", sagte ein enttäuschter Marcel Schmelzer nach dem Finale. Torrichter, der Videobeweis oder doch die Torlinientechnik? Die Möglichkeiten sind vielfältig und verfügbar. Zumindest in solchen wichtigen Spielen, sollten die Schiedsrichter nicht auf solche Hilfsmittel verzichten müssen!

"Eine schwierige Saison"

Was bleibt also vom Pokalfinale? Eine Diskussion über technische Hilfsmittel im Profifußball und ein Trainer, der es seinen Kritikern gezeigt hat und dem jetzt eine Art Befreiungsschlag gelungen ist. "Es war eine schwierige Saison", resümierte Guardiola nach dem Titelgewinn. Bereits vor Wochen hatte der 43-Jährige auch eigene Fehler eingestanden - das zeugt von Größe. Größe, die auch der eine oder andere nun zeigen sollte, der vor Wochen eine völlig sinnlose "Trainerdiskussion" angeheizt hatte.