Mal ehrlich, wie groß ist Ihre Vorfreude auf die neue Bundesliga-Saison wirklich? Fragen Sie sich ernsthaft, wer deutscher Meister wird? Im Grunde geht es doch nur darum, wann der FC Bayern München ausreichend viele Punkte Vorsprung auf Rang zwei hat, um den Rathausbalkon am Münchener Marienplatz für die nächste Meisterfeier reservieren zu können. Um dann im Mai 2017 die übliche Standardparty zu feiern - wie in den vergangenen vier Jahren auch. Was die Meisterfrage angeht, waren die vergangenen Spielzeiten alles andere als spannend.
Leider hat auch die aktuelle Transferperiode nicht dazu beigetragen, die Hoffnung auf ein Ende dieses Zustands zu nähren. Neuzugänge wie Mats Hummels oder Renato Sanches haben den ohnehin schon bärenstarken Kader punktuell noch besser gemacht. Dazu haben die Bayern einen neuen Übungsleiter verpflichtet. Ein Italiener namens Carlo Ancelotti, der als Trainer bereits alle wichtigen Vereinstitel gewonnen hat, soll die Münchener Erfolgsgeschichte weiterschreiben. Nach Stationen und Erfolgen in Italien, England, Frankreich und Spanien, will der 57-Jährige jetzt auch in der Bundesliga sein Können unter Beweis stellen.
Es gibt Hoffnung
Die Qualität, die Bayern München auf den Platz bringt, ist gewaltig. Der Respekt vor den Dauergewinnern dürfte also bei allen "Konkurrenten" ebenso gewaltig sein. Doch es gibt Hoffnung. Wirklich! Es gibt in dieser Saison tatsächlich einen Klub, der den Bayern die Stirn bieten kann: Borussia Dortmund.
Seit einem Jahr bastelt Trainer Thomas Tuchel an einer Mannschaft, die es mit dem Rekordmeister aufnehmen kann. Zwar musste der Klub namhafte Abgänge wie Hummels, Henrikh Mkhitaryan und Ilkay Gündogan verkraften. Aber: Manager Michael Zorc hat im Sommer 110 Millionen Euro investiert und acht neue Spieler vom Dortmunder Konzept überzeugen können. Unter anderem haben Marc Bartra, Sebastian Rode, Ousmane Dembele, Andre Schürrle und Mario Götze den Weg in den Signal-Iduna-Park gefunden. Jede Menge Talent, eine Vielzahl an Möglichkeiten für Tuchel.
Der BVB wird für Furore sorgen
Eine erste Bewährungsprobe gab es schon und obwohl die BVB-Profis noch nicht lange zusammen spielen, haben sie beim "Vorspiel" um den Supercup gegen die Bayern schon gezeigt, dass sie dem Star-Ensemble aus München Paroli bieten können. Dazu kommt, dass Tuchel in Sachen Spiel- und Taktikverständnis zu den Besten seiner Zunft gehört und das schon oft unter Beweis gestellt hat. Er selbst wird in der kommenden Spielzeit wohl zum wichtigsten Baustein für den Dortmunder Erfolg. Mit seinem neuen BVB kann und wird er in dieser Saison ganz sicher für Furore sorgen. Ob es am Ende für eine denkwürdige Party am Dortmunder Borsigplatz reicht, werden wir sehen. Bei einem aber bin ich mir sicher: Langweilig wird es in diesem Jahr nicht!
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