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Bosz nicht das einzige Problem

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Thomas Klein
26. November 2017

Der BVB blamiert sich im Reviederby und rutscht weiter in die Krise. Geschäftsführer Watzke gibt Trainer Bosz eine vorläufige Jobgarantie und lenkt damit von Fehlern der Vereinsführung ab, kommentiert Thomas Klein.

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Bild: picture-alliance/Fotostand/Hahne

"Ich habe die klare Erwartung an dich, Peter: dass ihr in dieser Woche alles auf den Prüfstand stellt, jeden Stein umdreht. Wir müssen wieder ganz schnell zurück in die Erfolgsspur", sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke auf der Jahreshauptversammlung am Sonntag, bei der die Mannschaft um Kapitän Marcel Schmelzer erstmals seit Jahren mit Buh-Rufen begrüßt wurde.

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DW-Reporter Thomas Klein

Defensive auf Amateur-Niveau

Nach dem peinlichen Auftritt der Dortmunder beim Derby gegen den FC Schalke hatten viele Fans und Journalisten bereits über den Rauswurf Bosz‘ spekuliert. Nach vier Niederlagen aus den letzten sechs Partien ist die Lage beim BVB angespannt. Im Zentrum der Kritik steht der Trainer, denn unter seiner Regie lieferte der BVB zuletzt erschreckende Vorstellungen ab.

Die Abwehr präsentierte sich zu oft auf Amateur-Niveau, dazu kommen regelmäßige Einbrüche in der Schlussphase - besonders die Körpersprache einiger Profis ist dabei oft fragwürdig. Nach dem Aus in der Champions League setzte die gefühlte Derby-Niederlage nun der gesamten Situation die Krone auf. Bosz macht als Krisen-Manager derzeit schlichtweg keine gute Figur. Der 54-Jährige wirkt rat- und ideenlos - keine gute Kombination!

Watzkes schwache Trainerbilanz

Doch warum hält Watzke trotzdem an seinem Trainer fest? Mangelnde Alternativen auf dem Trainermarkt sind sicher ein Grund, doch die Probleme liegen viel tiefer. Mit Bosz‘ Rauswurf würde auch Watzke seine Position extrem schwächen. Nach dem menschlichen Fehlgriff mit Tuchel würde sich die Verpflichtung des Niederländers als weiterer Fehler innerhalb kurzer Zeit entpuppen. Watzkes Trainerbilanz liest sich ohnehin nicht gerade gut: Bis auf Jürgen Klopp scheiterten seine Verpflichtungen allesamt. Erst Jürgen Röber, dann Thomas Doll und letzte Saison Thomas Tuchel - Bosz wäre damit der vierte personelle Irrtum innerhalb Watzkes Amtszeit.

Zudem muss auch die - in der Vergangenheit zu Recht oft gelobte - Transferpolitik von Sportdirektor Michael Zorc hinterfragt werden. Verpflichtungen wie Ömar Toprak, Jeremy Toljan oder auch Marc Bartra erweisen sich momentan nicht als allzu große Stützen in der Defensive. 16 Gegentore in den letzten sechs Pflichtspielen sind einer Bundesliga-Spitzenmannschaft nicht würdig.

Nach der "Kloppschen Wohlfühloase" ist Borussia Dortmund auf dem harten Boden der Realität angekommen - es wird Zeit, endlich aufzuwachen, auch in der Dortmunder Chefetage!

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