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Barack für Hillary

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Miodrag Soric
9. Juni 2016

Die Demokraten rücken zusammen. Es ist eine Frage der Zeit, bis sich Bernie Sanders zurückzieht. Miodrag Soric erwartet außerdem, dass sich Hillary Clinton politisch nach links orientiert. Um "Bernies" Fans zu erreichen.

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USA Hillary Clinton und Barack Obama PK in Chicago
Bild: Getty Images/AFP/J. Watson

Die Demokratische Partei zeigt Respekt. Bernie Sanders wird im Weißen Haus empfangen. Und: Hillary Clinton findet fast nur lobende Worte für ihren Rivalen. "Bernie" wird am kommenden Dienstag ein letztes Mal in den Ring steigen - bei den Vorwahlen im District of Columbia. Doch selbst nach einem möglichen Sieg in der Bundeshauptstadt: Es ändert nichts der Arithmetik. Clinton hat die Vorwahlen bei den Demokraten gewonnen. Da ist es nur konsequent, wenn Präsident Barack Obama sein bisheriges Schweigen bricht und offiziell die Kandidatur Hillary Clintons unterstützt. Er hat sich lange damit Zeit gelassen, verhielt sich gegenüber den Kandidaten seiner Partei monatelang neutral. Eine Haltung, die auch bei Sanders und seinen Anhängern Achtung findet.

Mäßig begabte Rednerin

Inzwischen kann es Obama kaum erwarten, sich ins Wahlkampfgetümmel zu werfen. Denn er kennt Hillarys Stärken und Schwächen nur allzu gut. Sie ist eine mäßig begabte Rednerin. Obama hingegen - ein rhetorisches Ausnahmetalent. Hillarys Werte bei den Faktoren Glaubwürdigkeit oder Beliebtheit sind im Keller. Der amtierende Präsident hingegen erfreut sich enorm hoher Zustimmungsraten. Dieses politische Kapital wird Obama bis zum Wahltag einbringen. Zugegeben: Nicht ohne Eigennutz. Er will sein politisches Vermächtnis sichern. Denn ein Präsident Donald Trump würde die Gesundheitsreform teilweise rückgängig machen, Freihandelsverträge infrage stellen und Amerikas Rolle als globale Ordnungsmacht aufgeben.

Das muss aus Sicht der Demokraten verhindert werden. Obama, Clinton und Sanders ziehen hier an einem Strang. Es ist nur eine Frage von Tagen, vielleicht Wochen, bis auch Hillarys innerparteilicher Rivale sich hinter ihre Kandidatur stellen wird.

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Miodrag Soric, US-Korrespondent der DW

Sanders Rückzug erfolgt in Raten. Der Senator aus Vermont muss Rücksicht nehmen auf Millionen Anhänger. Viele waren Feuer und Flamme für den weißhaarigen Revolutionär. Und sie sind es teilweise noch immer - aber nun enttäuscht, dass ihr Kandidat den Kürzeren gezogen hat. Doch den Fans von "Bernie" bleibt ein Trost: Sanders zwingt Hillary "seine" Wahlkampfthemen auf. Mehr Geld für Bildung und Gesundheit, Milliarden-Investitionen in den Infrastruktur, eine stärkere Besteuerung von Reichen, eine strengere Regulierung der Wall Street.

Gewonnen wird in der Mitte

Hillary wird also politisch nach links rücken, wohl wissend, dass man auch in den USA Wahlen in der Mitte gewinnt. Sie geht damit ein zusätzliches Risiko ein. Clinton wird diesen politischen Preis aber zahlen müssen, um die Sanders-Anhänger auf ihre Seite zu ziehen. Anders lässt sich die Demokratische Partei nach dem Ende des Vorwahlkampfes nicht einen.

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