Kampf gegen IS-Miliz kann Jahre dauern
3. Dezember 2014Die internationale Koalition gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) ist erstmals auf Ministerebene zusammengekommen, um über ihre weitere Strategie zu beraten. US-Außenminister John Kerry, der zu der Konferenz eingeladen hatte, begrüßte die Teilnehmer im NATO-Hauptquartier in Brüssel. Die große Beteiligung spiegele die Entschlossenheit wider, den IS "zu schwächen und zu besiegen", sagte Kerry zum Auftakt.
Der Minister lobte die Vielfalt der teilnehmenden Länder und insbesondere die Rolle der arabischen Staaten im Kampf gegen die sunnitische Extremistenorganisation, die weite Teile Syriens und des Iraks kontrolliert. Zum Anti-IS-Bündnis gehören neben NATO-Ländern wie Deutschland und den USA auch islamische Länder wie Saudi-Arabien oder die Türkei.
Während Syrien und der benachbarte Iran an dem Brüsseler Treffen nicht teilnehmen, ist der Irak durch Ministerpräsident Haidar al-Abadi vertreten. Er nahm im Sitzungssaal zwischen Kerry und NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg Platz. Kerry betonte, es handele sich nicht um ein NATO-Treffen. Der Grund, warum die Zusammenkunft im Hauptquartier der NATO stattfindet, sei "rein logistischer Natur". Das Treffen schließt unmittelbar an den Außenministerrat des westlichen Militärbündnisses an, der am Dienstag getagt hat.
Noch jahrelanger Kampf nötig
Die Dschihadisten seien "eine Bedrohung unserer gemeinsamen Werte", sagte Kerry. Die Koalition existiere seit weniger als drei Monaten, habe aber bereits beträchtliche Erfolge erzielt. Der Kampf werde so lange dauern, wie es notwendig sei - vermutlich Jahre.
Ein wichtiger Tagungspunkt ist die Fortsetzung der Luftangriffe, die mehrere Staaten unter Führung der USA gegen die IS-Miliz unternehmen. Zudem soll auch über Möglichkeiten diskutiert werden, wie der Zustrom ausländischer Kämpfer zu der Extremistenmiliz gestoppt werden kann.
Laut Kerry wollen die Teilnehmer auch nach Möglichkeiten suchen, die Finanzierung der Dschihadisten einzudämmen. Schließlich geht es auch um die humanitäre Hilfe für Flüchtlinge, die wegen der Kämpfe im Irak oder Syrien fliehen mussten. Deutschland, das Waffen an IS-Widersacher liefert, wird bei dem Treffen durch Außenminister Frank-Walter Steinmeier vertreten.
kle/uh (afp, dpa)