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Beira - Schwammstadt gegen den Klimawandel

Stefan Möhl
26. Mai 2021

Hochwasser oder Zyklone - als Küstenstadt ist Beira in Mosambik oft Extremwetter ausgesetzt. Statt auf Deiche setzt die Metropole auf Mangroven, Parks und Bäche. Beira wird zur Schwammstadt.

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Luftbild des Beira Green Parks rund um den renaturierten Lauf des Chiveve Flusses in der Küstenstadt Beira in Mosambik
Der Green Park - ein zentrales Element im grünen Stadtumbau der Küstenstadt BeiraBild: Stefan Möhl/DW

Beira: eine Stadt im Kampf gegen den Klimawandel

Beira in Mosambik ist eine der am stärksten vom Klimawandel bedrohten Städte weltweit. 2019 zerstörte Zyklon Idai die Stadt fast vollständig. Beim Wiederaufbau setzt man nun auf eine nachhaltige Strategie zur Flutbekämpfung. Statt Deichen, Kanälen und Rückhaltebecken aus Beton werden Fluss- und Bachläufe im Stadtraum renaturiert und mit Mangroven bepflanzt. Gleichzeitig werden Grünanlagen angelegt, die sich im Ernstfall wie ein Schwamm mit Flutwasser vollsaugen und die Stadt so vor Überschwemmungen bewahren. Herzstück des Projekts ist der 45 Hektar große Green Park in der Innenstadt rund um den Chiveve-Fluss.

Fischerboote im Sonnenuntergang an einem Palmenstrand der Siedlung Praia Nova in Beira, Mosambik
Abends bringen die Fischer von Praia Nova ihren Fang an Land, rund 200 Fischerboote stechen von der informellen Siedlung aus jeden Tag in SeeBild: Stefan Möhl/DW
Straßenszene aus dem informellen Fischerviertel Praia Nova in der mosambikanischen Küstenstadt Beira
Etwa 10.000 Menschen leben in der informellen Siedlung Praia Nova vom FischfangBild: Stefan Möhl/DW

Naturschützer feiern den Ansatz, aber nicht alle Einwohner von Beira sind mit den Maßnahmen einverstanden. So soll eine Fischersiedlung abgerissen werden, um Platz für die Mangroven zu machen. Die betroffenen Fischer sorgen sich um ihren Lebensunterhalt, denn künftig sollen sie in Camps weit entfernt von der Küste wohnen. Wie können Naturschutz und seine soziale Folgen in Beira in Einklang gebracht werden?

Projekt-Ziel: Das Projekt "Grüne urbane Infrastruktur in Beira"unterstützt eine nachhaltige und ganzheitliche Stadtentwicklung zur Anpassung der Millionenmetropole an die Folgen des Klimawandels. Durch die Grünanlagen sowie soziale und kulturelle Angebote im Green Park soll sich die Lebensqualität der Stadtbewohner verbessern. Gleichzeitig entstehen dort direkte und indirekte Einkommens- und Beschäftigungsmöglichkeiten.

Laufzeit: 2016-2023

Projektpartner: Das Projekt wird durch die mosambikanische Regierung, die Weltbank und die KfW Entwicklungsbank finanziert sowie durch die GIZ unterstützt.

Budget: Für den Umbau Beiras zur Schwammstadt stehen insgesamt 17 Millionen Euro zur Verfügung. Die KfW beteiligt sich mit 13 Million Euro an dem Projekt. 

Ein Film von Stefan Arno Möhl