Kim schießt wieder
4. Mai 2019Das nordkoreanische Militär hat am Samstagmorgen (Ortszeit) im Rahmen eines Waffentests mehrere "Projektile" von kurzer Reichweite in Richtung offenes Meer abgefeuert. Das teilte der Generalstabschef der südkoreanischen Streitkräfte mit. Unklar blieb zunächst, um welchen Waffentyp es sich dabei handelte. Vermutet wurde, dass Raketen von einem Mehrfach-Raketenwerfer aus abgeschossen wurden. Zunächst war vom Start einer einzelnen Rakete die Rede gewesen.
Geschosse versanken im Meer
Die Projektile wurden laut südkoreanischen Angaben im Abstand von etwa 20 Minuten von der Ostküste des Nachbarlandes aus abgeschossen. Sie seien etwa 70 bis 200 Kilometer weit geflogen und dann ins Meer gestürzt. Es seien keine ballistischen Raketen gewesen, zitierte die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap einen Militärvertreter. Tests mit ballistischen Raketen verschiedener
Reichweiten sind Nordkorea ebenso verboten wie Atomwaffenversuche. Ballistische Raketen sind in der Regel Boden-Boden-Raketen, die einen konventionellen, chemischen, biologischen oder atomaren Sprengkopf befördern können.
Trump "beobachtet"
Die US-Regierung nahm zunächst nicht inhaltlich Stellung dazu. "Wir sind uns der nordkoreanischen Aktionen heute Nacht bewusst", sagte Trumps Sprecherin Sarah Sanders in Washington und fügte hinzu, das Weiße Haus werde die Lage "weiter beobachten".
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hatte sich bei seinem ersten Gipfeltreffen mit US-Präsident Donald Trump im vergangenen Jahr in Singapur grundsätzlich auf eine Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel verständigt. Konkrete Schritte wurden allerdings nicht vereinbart.
Das zweite Gipfeltreffen zur Lösung des Konflikts wurde in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi im Februar ohne Fortschritte abgebrochen. Seitdem haben die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel wieder zugenommen. Mehrfach gab es Berichte über neue Aktivitäten auf den nordkoreanischen Testanlagen.
se/rb (afp, ap, dpa, rtr)