1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Kim baut wieder nukleare Drohkulisse auf

1. Januar 2023

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat einen massiven Ausbau der Kernwaffen des Landes gefordert. Er äußerte sich zum Ende des jährlichen Parteitags der Regierungspartei.

https://p.dw.com/p/4LbwD
Nordkorea Kim Jong Un
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un ist für seine aggressive Rhetorik bekanntBild: KCNA VIA KNS/AFP

Es müsse eine "exponentielle Erhöhung des Atomwaffenarsenals des Landes" geben, zitiert die staatliche Nachrichtenagentur KCNA den Machthaber. Demnach benötigt Nordkorea die "Massenproduktion taktischer Atomwaffen" sowie die Entwicklung eines Systems für Interkontinentalraketen, um einen "schnellen nuklearen Gegenschlag" führen zu können. Außerdem rief Kim dazu auf, schnellstmöglich einen Spionagesatelliten ins All zu schicken.

Konflikt spitzt sich seit Monaten zu

Als Grund für die geplante Aufrüstung führte Kim eine angebliche Feindseligkeit der USA und Südkoreas an. Kim beschuldigte Washington und Seoul eines "in der Menschheitsgeschichte beispiellosen" Komplotts, um Pjöngjang zu isolieren und zu unterdrücken. Die Aufrüstungsziele Nordkoreas Ziele sind nicht grundsätzlich neu. Kim hatte bereits mehrfach zum Ausbau der nuklearen Schlagkraft seines Landes aufgerufen.

Nordkorea Raketentests Kim Jong Un
Militärisch gibt sich Nordkorea auch auf Briefmarken, die zum neuen Jahr herausgebracht wurdenBild: YONHAPNEWS AGENCY/picture alliance

Das südkoreanische Verteidigungsministerium in Seoul bezeichnete die jüngsten Drohungen als "provokative Rhetorik, die dem Frieden und der Stabilität auf der koreanischen Halbinsel ernsthaft schadet". Es forderte Pjöngjang auf, seine Atomprogramme unverzüglich aufzugeben. "Wir weisen eindringlich darauf hin, dass es das Ende von Kim Jong Uns Regime wäre, sollte Nordkorea Atomwaffen einsetzen", erklärte das Ministerium.

In Telefongesprächen mit Militärchefs rief Südkoreas Präsident Yoon Suk-yeol zu "stabiler mentaler Bereitschaft und praktischem Training" auf, um sicherzustellen, dass jede nordkoreanische Provokation mit Vergeltung geahndet wird, heißt es in einer Erklärung seines Büros.

Der Konflikt auf der koreanischen Halbinsel hat seit einigen Monaten wieder deutlich an Brisanz gewonnen. Nordkorea schoss nicht nur in erhöhter Frequenz ballistische Raketen ab, sondern verschärfte auch seine Rhetorik gegen die Regierungen Südkoreas und der USA.

Die Streitkräfte beider Länder haben wegen der Bedrohung durch Nordkoreas Atomwaffenprogramm ihre gemeinsamen Militärübungen in diesem Jahr wieder in vollem Umfang aufgenommen. Wegen des Atomwaffenprogramms ist Nordkorea harten internationalen Sanktionen unterworfen.

ust/haz/wa (rtr, dpa, afp)