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"Es war super unkompliziert"

Thomas Klein sid, dpa
3. Juni 2018

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat der Nationalmannschaft im WM-Trainingslager in Südtirol einen Kurzbesuch abgestattet. Wie schon bei früheren Turnieren wollte sie der DFB-Elf persönlich viel Glück und Erfolg wünschen.

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Italien | Kanzerlin Merkel besucht mit DFB-Präsident Grindel das Trainingslager des DFB-Teams in Eppan
Bild: Getty Images/Bongarts/A. Hassenstein

Um kurz nach 18 Uhr öffnete sich das Tor vor dem Fünf-Sterne-Hotel Weinegg in Eppan. Mit ein paar Minuten Verspätung erreichte Kanzlerin Angela Merkel die Unterkunft der deutschen Nationalmannschaft. Zahlreiche Fans und Medienvertreter hatten zuvor stundenlang in der prallen Sonne ausgeharrt und gewartet.

Und die Kanzlerin ließ es sich nicht nehmen, persönlich bei den vor dem Hotel stehenden Fans vorbeizuschauen. Gemeinsam mit Manager Oliver Bierhoff und DFB-Präsident Reinhard Grindel schüttelte sie Hände und begrüßte die wartenden Fußball-Fans. Angela Merkel gab sich volksnah, bevor sie von Sami Khedira zurück ins Hotel geführt wurde.

"Sie möchte sich dort über den Stand der Vorbereitungen für die Weltmeisterschaft in Russland informieren und den Spielern wie vor früheren Turnieren persönlich viel Glück und Erfolg wünschen", hieß es im Vorfeld des Besuchs aus Regierungskreisen. Beim Weltmeister wurde die Stippvisite sehr positiv aufgenommen. "Ihre Ansprache war für die Mannschaft immer interessant. Wir freuen uns über ihren Besuch", hatte Bundestrainer Joachim Löw bereits nach der 1:2-Niederlage am Samstag in Klagenfurt gegen Österreich erklärt. Bei Sami Khedira hat der Besuch der Kanzlerin einen bleibenden Eindruck hinterlassen. "Wir hatten auch die Möglichkeit mit ihr zu Abend zu essen und einige Fragen zu stellen", sagte der Mittelfeldspieler. "Es war super unkompliziert. Natürlich hat sie uns auch viel Glück für die WM in Russland gewünscht. Jetzt sind wir noch motivierter!" 

Ein Besuch in Moskau ist noch offen

Die Kanzlerin dürfte damit auch die erste "externe" Person sein, die erfährt, wer aus dem vorläufigen Aufgebot gestrichen wird, denn Löw hatte eine Entscheidung für Sonntagabend angekündigt. "Wir haben genug Zeit, unsere Entscheidungen zu treffen. Die Kanzlerin kommt uns auf keinen Fall in die Quere", sagte der Weltmeister-Trainer.

Ob Merkel der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wie bei vergangenen Turnieren auch vor Ort die Daumen drücken wird, ist angesichts der politischen Lage noch offen. "Über die Reisepläne der Bundeskanzlerin informiert der Regierungssprecher in der Regel am Freitag der Vorwoche. So halten wir es auch in diesem Fall", sagte eine Sprecherin.

"Aus medizinischer Sicht ist alles bestens"

Fußball Länderspiel Deutschland - Österreich
Beim Testspiel ein starker Rückhalt: Manuel NeuerBild: Getty Images/Bongarts/A. Hassenstein

Nicht einmal zwei Wochen vor dem WM-Auftakt in Moskau gegen Mexiko muss jetzt auch Löw die richtigen Worte finden, da dürfte eine Ansprache der Kanzlerin sicher auch helfen, denn die Stimmung nach dem Testspiel in Klagenfurt war überschaubar. "Alle", hatte der 58-Jährige Coach angefressen gesagt, "waren von ihren Möglichkeiten ein bisschen entfernt. Wenn wir so spielen, haben wir in Russland keine Chance." Der einzige Lichtblick an einem nicht nur wegen des Unwetters trüben Abend war Neuer.

Nach 259 Tagen Verletzungspause spielte der Torhüter, als sei er nie weg gewesen. Auch eine Kontrolluntersuchung des linken Fußes am Sonntag in Bozen hat Neuer bestanden, bestätigte Nationalmannschafts-Sprecher Jens Grittner einen Bericht der "Bild" und erklärte: "Aus medizinischer Sicht ist alles bestens." Die weiteren Entscheidungen will der Bundestrainer am Montag bekanntgeben. Der DFB muss bis 12 Uhr seinen finalen Kader der FIFA melden.