Kenia: Dutzende Tote nach schweren Überschwemmungen
Seit Wochen wird Kenia von schweren Regenfällen heimgesucht. Zehntausende wurden durch Überschwemmungen und Erdrutsche bereits obdachlos, die Zahl der Todesopfer steigt nach einem Dammbruch am Montag auf mehr als 120.
Am Abgrund
Einwohner von Kenias Hauptstadt Nairobi stehen am Rande eines überschwemmten Gebietes. Seit Wochen regnet es in dem ostafrikanischen Land heftig, die Unwetter forderten bereits Dutzende Menschenleben. Am Sonntag berichteten lokale Medien unter Berufung auf einen Regierungssprecher von 83 Toten; am Montag meldeten die Behörden 42 weitere Todesopfer nach einem Dammbruch nördlich Nairobis.
Retten, was zu retten ist
Besonders hart traf es die Einwohnerinnen und Einwohner in den Slums der kenianischen Hauptstadt: Hier rettet ein Bewohner des Mathare-Slums, was von seinem Hab und Gut noch nicht davon geschwemmt wurde. Bereits seit März werden nicht nur Kenia, sondern auch weitere Teile Ostafrika von heftigen Regenfällen heimgesucht, die auf das Klimaphänomen El Niño zurückgeführt werden.
Flucht vor dem Wasser
Warten auf Rettung: Eine Frau mit ihrem Kind hofft darauf, evakuiert zu werden. Im ganzen Land sind die Flüsse über die Ufer getreten und haben Häuser, Unternehmen und Infrastruktur unter Wasser gesetzt. Tausende von Einwohnerinnen und Einwohnern mussten bereits evakuiert werden und suchen Zuflucht in Notunterkünften. Flüge von und nach Nairobi wurden am Wochenende gestrichen oder umgeleitet.
Helfende Hand
Anwohner in Kwa Mang'eli, einem Ort in der Nähe von Nairobi, helfen sich gegenseitig. Nachdem der Fluss Athi vergangene Woche über die Ufer getreten war, sind weite Teile der Region überflutet. Die Lage verschärft sich auch an den großen Staudämmen des Landes; in niedriger gelegenen Landesteilen wird ein massiver Überlauf erwartet.
Zerstörte Heimat
Ein Mann steht neben vom Hochwasser komplett zerstörten Häusern in Nairobi. Landesweit sind nach Regierungsangaben über 24.000 Haushalte betroffen und über 131.000 Menschen durch die Katastrophe obdachlos geworden. Die Regierung richtete ein Krisenzentrum ein und versprach Unterstützung für die Betroffenen.
Wassertaxi
Fußgänger hängen sich an einen Bus, um nicht durch das schlammige Wasser einer überfluteten Straße Nairobis waten zu müssen. Es wird befürchtet, dass die Überschwemmungen den Ausbruch von Krankheiten zur Folge haben könnten.
Schleppen statt Schule
Ein Mädchen trägt einen Sack mit ihren Habseligkeiten. Der Schulbeginn nach den Halbjahresferien in Kenia wurde am Montag um eine Woche verschoben: Die Schulen könnten erst wieder öffnen, wenn die Sicherheit von Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften garantiert sei, erklärte Bildungsminister Ezekiel Machogu. Allein in Nairobi wurden nach Behördenangaben 64 Schulen schwer beschädigt.
Traurige Aussicht
Halbwegs sicherer Ort: Einwohner des Mathare-Slums haben ihre Matratzen zum Trocknen aufs Dach ihrer Hütten verfrachtet. Doch die Gefahr ist noch nicht vorbei: Die Kenianerinnen und Kenianer müssen sich auf weitere Überschwemmungen gefasst machen. Der Wetterdienst warnt weiter vor anhaltenden Niederschlägen in Teilen des Landes, darunter auch in der Hauptstadt Nairobi.