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Keine staatlichen Ermittlungen gegen Jatta

3. September 2019

Die Stadt Hamburg hat die Ermittlungen gegen den Fußballer Bakery Jatta vom Hamburger SV eingestellt. Auch die drei Zweitligisten, die nach Partien gegen den HSV Einspruch eingelegt hatten, ziehen ihren Protest zurück.

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Fußball Bundesliga Training Hamburger SV Bakery Jatta
Bild: picture-alliance/dpa/C. Charisius

"Das Bezirksamt Hamburg-Mitte hat die bereits vorliegenden und neuen Unterlagen, die im Rahmen der Anhörung vorgelegt wurden, geprüft. Aus den dem Bezirksamt vorliegenden Unterlagen gehen keine belastbaren Anhaltspunkte hervor, die ausländerrechtliche Maßnahmen begründen würden. Die aufgekommenen Zweifel an der Richtigkeit der Angaben haben sich im Rahmen der Anhörung nicht bestätigt", teilte die Behörde mit.

Das Bezirksamt hatte ermittelt, weil in einem Bericht der "Sport Bild" Zweifel an der Identität des 21 Jahre alten Gambiers geäußert worden waren. Der Afrikaner könnte anders heißen und älter sein, als er bei seiner Einreise in Deutschland 2015 angegeben hat, hieß es.

Warten auf DFB-Verhandlung

Erleichterung herrschte beim Hamburger Fußball-Zweitligisten. "Das ist ein ganz, ganz wichtiger Schritt in die richtige Richtung", sagte HSV-Trainer Dieter Hecking und betonte, "dass wir in Richtung DFB und DFL jetzt auf jeden Fall die richtigen Argumente haben".

Jatttas Anwalt Thomas Bliwier zeigte sich "erfreut, dass das Bezirksamt so schnell zu der richtigen Entscheidung gekommen ist" und sagte: "Damit ist das Verfahren von staatlicher Seite beendet." Am Dienstag zogen auch die drei Zweitliga-Klubs 1. FC Nürnberg, VfL Bochum und Karlsruher SC, die gegen den HSV verloren und anschließend Protest gegen die Spielwertung wegen des Einsatzes von Jatta eingelegt hatten, ihre Einsprüche zurück.

Hannover 96, der Gegner des Hamburger SV am vergangenen Wochenende hatte nach der 0:3-Niederlage gegen den HSV mitgeteilt, keinen Einspruch einlegen zu wollen. "Im Fußball zählt das, was auf dem Platz passiert. Alles andere hat auf Sieg oder Niederlage keinen Einfluss. Identität und Herkunft spielen auf dem Rasen glücklicherweise keine Rolle. So soll es bleiben, und deshalb wird Hannover 96 keinen Protest gegen die Niederlage in Hamburg einlegen", hieß es in einer Mitteilung.

U21-Trainer Kuntz will Jatta einbürgern

Nach dem Abschluss der Irritationen um seine Identität darf Jatta nun sogar auf eine Nominierung für die deutsche U21-Nationalmannschaft hoffen. "Ich würde gerne versuchen, Bakery bei der Einbürgerung zu helfen, weil ich ihn gerne von der U21 überzeugen möchte", sagte U21-Trainer Stefan Kuntz dem TV-Sender Sport1. "Auf diesem Weg waren wir schon, und dann kam diese, für meine Begriffe, etwas unsägliche Diskussion."

cgn/gri (dpa, sid)