Keine Angst mehr vor der Pille
24. März 2017Eine Studie von Forschern der University of Aberdeen zeigt: Das Risiko an Krebs zu erkranken, erhöht sich durch die Anti-Baby-Pille auf lange Sicht nicht. Im Gegenteil, vor einigen Krebsarten scheint die Pille auch noch 30 Jahre nach der Einnahme sogar zu schützen - so etwa vor Tumoren an den Eierstöcken, dem Dickdarm oder der Gebärmutterschleimhaut.
Während Frauen mit der Pille verhüten, steigt die Wahrscheinlichkeit allerdings leicht, dass sie an Brust- oder Gebärmutterhalskrebs erkranken. Fünf Jahre nachdem die Pille abgesetzt wurde, sinke das Risiko aber wieder auf den Normalwert. Im Ganzen sei die Bilanz also neutral.
Über 40.000 Frauen - über 40 Jahre Forschung
Rund 46.000 britische Frauen haben die Forscher um Lisa Iversen über einen Zeitraum von 44 Jahren untersucht - sowohl Pillen-Nutzerinnen waren darunter als auch Frauen, die die Pille nicht einnahmen. Die ersten Frauen stiegen 1968 in die Studie ein. Ihre Frauenärzte meldeten regelmäßig an das Forschungsinstitut, wie es um die Gesundheit der Teilnehmerinnen steht. Auch aus dem nationalen Zentralregister der Krebsfälle bezogen die Forscher Informationen. Ein Teil der Frauen ließ sich bis zum Jahr 2012 für die Studie untersuchen.
Vorgängerstudien mit ähnlichen Ergebnissen
Andere Untersuchungen waren zuvor zu ähnlichen Resultaten gekommen - so zum Beispiel die der Internationale Krebsforschungsagentur (IARC), ein Zweig der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus dem Jahr 2012. Auch sie stellte fest, dass die Kombination aus Östrogenen und Gestagenen - also den Hormonen, die in gängigen Pillen enthalten sind - vor bestimmten Krebsarten schützt, für andere während der Einnahme das Risiko jedoch leicht steigt.
Das Neue an der Studie aus Aberdeen sei laut Jenny Chang-Claude vom Deutschen Krebsforschungszentrum jedoch, "dass Frauen, die die Pille genommen haben, auch langfristig keine Sorgen vor Krebs haben müssen".
la (dpa)