Kein Tag wie jeder andere
21 Tage dauert die Tour de France. Der wichtigste Tag ist für die Franzosen ganz klar: der Nationalfeiertag. Der hat besonders viele Geschichten zu erzählen, auch oder gerade aus deutscher Sicht.
Triumphfahrt in Gelb
Der Franzose Julian Alaphilippe kann bei der 9. Etappe der Tour de France 2019 mit einem Platz im Hauptfeld das Gelbe Trikot des Gesamtführenden verteidigen: "Wenn man das Trikot hat, will man es nicht mehr hergeben." Der Südafrikaner Daryl Impey setzt sich am Nationalfeiertag im Sprint zweier Ausreißer gegen den Belgier Tiesj Benoot durch. Bester Deutscher wird Tony Martin auf Platz 15.
Per pedes
2016 kommt es am Mont Ventoux zu einer kuriosen Szene: Kurz vor dem Ziel der 12. Etappe fährt Chris Froome in eine plötzlich stoppendes Motorrad, stürzt - sein Rad ist nicht mehr funktionsfähig. Also joggt der Brite - in speziell fürs Radfahren ausgelegten Schuhen, eher er ein viel zu kleines Ersatzrad gereicht bekommt, mit dem er über die Ziellinie fährt. Froome verteidigt so das Gelbe Trikot.
Kraftakt des Sprinters
Der letzte deutsche Triumph am Nationalfeiertag ist sieben Jahre her: Andre Greipel sprintet zu seinem dritten Etappensieg bei dieser Frankreich-Rundfahrt. Zuvor galt es den Mont Saint-Clair zu erklimmen, einen nur 159 Meter hohen Berg, der aber einen brutal steilen Anstieg bis zu 20 Prozent aufweist. In einem packenden Finale fährt Greipel knapp vor Peter Sagan über die Ziellinie.
Dramatischer Sturz
Es ist das Jahr 2003: Auf den von Hitze aufgeweichten Asphalt auf dem neuen Teilstück stürzt Joseba Beloki. Sein ärgster Rivale, Lance Armstrong, kann gerade noch über eine Wiese ausweichen und ist sofort wieder an der Favoritengruppe dran. Beloki bleibt schwer verletzt mit Brüchen zurück und erreicht nie wieder sein altes Nievau.
Deutsche Trikotträger
Der "fête nationale" in Frankreich ist 2001 sehr deutsch geprägt: Gleich drei Profis aus dem Nachbarland tragen die besonderen Trikots: Jens Voigt trägt das Gelbe als Gesamtführender. Erik Zabel trägt das Grüne für den besten Sprinter. Und Jörg Jaschke hat bis dato die meisten Punkte in der Bergwertung erfahren.
Verspäteter Frankreich-Auftakt
Der deutsche Jens Heppner schnappt sich 1998 den Sieg der ersten Etappe in Frankreich. Die Tour war in Irland gestartet und erreichte Frankreich pünktlich zum Nationalfeiertag. Die Tour wird als Skandaltour in die Geschichte eingehen - auch Heppner wird später des Dopings überführt.
"Jajas" Soloritt
Die Franzosen erinnern sich gerne an den Sieg des Lokalmatadors Laurent Jalabert im Jahr 1995. Mit fast zehn Minuten Rückstand geht "Jaja" auf den scheinbar unschlagbaren Miguel Indurain auf die Strecke. Der Franzose geht mit seinem Solosieg am Flugplatz von Mende in die Tour-Geschichte ein, der Anstieg trägt heute seinen Namen. Das Gelbe Trikot behält trotzdem Idurain.