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Kein Sieger im Niedersachsen-Derby

Thomas Klein8. November 2013

In einer emotionalen Partie punktet Braunschweig bei Hannover 96. Seit 1976 war es das erste Aufeinandertreffen beider Teams in der Bundesliga. Fans beider Lager sorgen für positive und negative Schlagzeilen.

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Keine Tore im Derby zwischen Hannover und Braunschweig. (Foto: Revierfoto)
Bild: picture-alliance/dpa

Am 12. Spieltag der Bundesliga war es endlich soweit: 37 Jahre hatten die Fans in Niedersachsen auf das Derby zwischen Hannover 96 und Eintracht Braunschweig warten müssen. In der ausverkauften Hannoveraner Arena empfing das Team von Trainer Mirko Slomka die "Löwen" aus Braunschweig. In einer von beiden Seiten emotional geführten Partie waren Tore am Ende Mangelware - Die Partie endete 0:0. Es war die 1000. Nullnummer der Bundesliga-Historie. Hannover wartet seit nunmehr sechs Pflichtspielen auf einen Sieg. Slomkas Mannschaft belegt aktuell den neunten Platz. Braunschweig verlässt erstmals seit dem 3. Spieltag den letzten Tabellenplatz und klettert auf den 17. Rang.

Muntere Anfangsphase

Die Anfangsphase gehörte den Hausherren, die vor dem Spiel von ihren Fans noch einmal mit einer beeindruckenden Choreografie auf die Bedeutung des Duells hingewiesen wurden. Zunächst zwang Hannovers Andre Hoffmann Gäste-Torwart Daniel Davari zu einer Glanzparade (10.), später köpfte Mame Diouf knapp am Tor vorbei (26.). Doch auch die Gäste versteckten sich nicht und spielten frech nach vorne: Eine gefährliche Flanke von Sturmspitze Domi Kumbela konnte H96-Schlussmann Ron-Robert Zieler gerade noch mit einer Hand abfangen (6.). Ansonsten setzte die Elf von Trainer Torsten Lieberknecht auf schnelle Konter, die jedoch aufgrund des ungenauen Passspiels nicht zum gewünschten Erfolg führten.

Prominenz auf der Tribüne

In der zweiten Hälfte ließ die Slomka-Elf die Gäste näher an das eigene Tor herankommen und lauerte auf Konter. Sebastien Pocognolis Schuss aus knapp 20 Metern sauste knapp am Gehäuse der Braunschweiger vorbei (59.). Auch ein Heber aus 30 Metern von Eintracht-Spieler Orhan Ademi fand nicht den Weg ins Tor. Tribünen-Gast und Alt-Kanzler Gerhard Schröder sah in der Folge eine kämpferische Partie, allerdings ohne zwingende Torchancen.

Vor dem Beginn des als Hochrisikospiel eingestuften Duells musste sich die Polizei mit Problemfans beider Lager auseinandersetzen. Tränengas, Schlagstöcke und Wasserwerfer kamen zum Einsatz, es gab Festnahmen. Die Beamten konnten aber einen Sturm des Stadions verhindern. Auch während des Spiels zündeten beide Fanlager immer wieder bengalische Feuer, ein Feuerwerkskörper flog sogar auf den Rasen. "Das ist vollumfänglich abzulehnen und sehr bedauerlich", sagte Hannovers Präsident Martin Kind. Er forderte die große Mehrheit der Zuschauer auf, ihr Schweigen zu brechen und etwas gegen die Chaoten zu unternehmen. Beide Clubs hatten im Vorfeld in zahlreichen Aktionen an die eigenen Anhänger appelliert.

Chaoten sorgen während der Partie immer wieder für negative Schlagzeilen. (Foto: Revierfoto)
Chaoten beider Fanlager sorgen während der Partie immer wieder für negative Schlagzeilen.Bild: picture-alliance/dpa