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Kaschuben oder Polen?

14. Mai 2002

- Das kleine Völkchen im östlichen Hinterpommern über seine Nationalität offenbar uneinig

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Warschau, 13.5.2002, PAP, poln., 13.5.2002

Der Thorner Kaschubisch-Pommersche Verband appelliert an die Kaschuben im ganzen Land, bei der Volkszählung die kaschubische und nicht die polnische Nationalität anzugeben. Die Kaschuben aus der Region Slupsk (Stolp - MD) sind damit nicht einverstanden.

Der Vorsitzende des Kaschubisch-Pommerschen Verbandes in Thorn, Tomasz Piechowski, veröffentlichte im Internet einen offenen Brief in dieser Angelegenheit. Nach seiner Meinung hat man den Kaschuben Unrecht getan, indem man sie als nationale Minderheit in Polen übergangen habe.

"Ich bin mit den Argumenten Piechowskis nicht einverstanden, denn die Kaschuben sind Polen. Sie sind seit Jahrhunderten hier ansässig und können ohne Polen nicht eigenständig existieren", erklärte der Vizevorsitzende des Kaschubisch-Pommerschen Verbandes in Ustka (Stolpmünde - MD), Zbigniew Synak, gegenüber der Nachrichtenagentur PAP.

Nach Ansicht der Stolper Kaschuben hat das Statistische Hauptamt einen Fehler begangen, indem es in das Fragenformular nicht außer der Frage nach der Nationalität auch die nach der ethnischen Zugehörigkeit aufgenommen hat. "Die Fragen sind recht unglücklich formuliert worden. Es wäre gut, wenn das Formular eine entsprechende zusätzliche Rubrik enthielte, zumal es bei der Volkszählung in den dreißiger Jahren so war", erklärte der Leiter der Stolper Niederlassung des Verbandes, Jerzy Dabrowa-Januszewski, gegenüber PAP. (TS)