Karneval in Uruguay: Feuer und Schweiß
Wenn Trommelrhythmen durch die Straßen Montevideos hallen und die Menschen ausgelassen feiern, dann weiß jeder in Uruguay: Die Karnevalssaison hat begonnen. Ein Besuch lohnt sich, es ist die längste Parade der Welt.
Voll ausgenutzt
Ganze 45 Tage feiern die Menschen in Uruguay das Karnevalsfest. Die närrische Zeit beginnt mit einem Umzug in der Hauptstadt Montevideo. Und schon wer bei der Eröffnungsparade dabei sein will, braucht viel Energie und Ausdauer: Der "Desfile de las Llamadas" dauert ganze zwei Tage. Selbst nach Aschermittwoch - wenn Karneval im Rest der Welt vorbei ist - wird in Uruguay noch weiter gefeiert.
Farbenfroh und temperamentvoll
Die Parade ist zwar nicht so berühmt wie die Umzüge der brasilianischen Nachbarn in Rio de Janeiro, doch auch in Montevideo gibt es viel zu sehen. 44 Sambaschulen, Trommelgruppen und Karnevalsvereine füllten die Straßen von Montevideo allein am Eröffnungstag mit Leben.
Beliebtes Fest
In der 45-tägigen Karnevalszeit werden mehr Eintrittskarten für die unterschiedlichen Karnevals-Veranstaltungen verkauft, als für sämtliche Kultur- und Sportevents des Jahres zusammen. Und das in einem fußballverrückten Land wie Uruguay. Am Eröffnungstag kamen 75.000 Besucher zum Feiern auf die Straßen Montevideos.
Federn, Glitzer und Pomp
Bei über 30 Grad Celsius und hoher Luftfeuchtigkeit, kommt den Tänzerinnen die teils sehr knappe Bekleidung wohl gelegen. Während die Körper der Tänzerinnen nur mit dem Notwendigsten bedeckt sind, sind ihre Kopfbedeckungen umso aufwändiger gestaltet.
Internationaler Einfluss
Nicht nur nackte Haut und knackige Kurven: Dieser Mann erinnert mit seinem bunten Clowns-Kostüm an den deutschen Karneval in Köln oder Düsseldorf. Wieder andere Karnevalsgruppen orientieren sich am berühmten italienischen Karneval in Venedig.
Aufgeheizte Stimmung
Auch afrikanische Einflüsse finden ihren Weg in den uruguayischen Karneval - wie bei dieser fulminanten Feuershow. Unter die Tänzerinnen und Tänzer mischten sich Schamane und manch ein Teufel.
Transsexuelle Königin?
Jedes Jahr wird zu Beginn der Karnevalssaison jeweils eine Königin der Sambaschulen, eine der Trommelgruppen und eine der Karnevalsvereine gekürt. Diese führen dann den Eröffnungsumzug an. In diesem Jahr durften zum ersten Mal auch Menschen mit Behinderung oder transsexuelle Personen am Wettbewerb teilnehmen.