Karlspreis geht an rumänischen Präsidenten
14. Dezember 2019Iohannis habe mit großem Einsatz und Erfolg Rumänien zu einer proeuropäischen, rechtsstaatlichen Politik geführt und werde deshalb mit dem Aachener Karlspreis ausgezeichnet, begründete das Karlspreis Direktorium seine Entscheidung. Er sei ein herausragender Streiter für europäische Werte. Der bürgerliche Politiker stärke die Europäische Union, bekenne sich zu ihren Zielen und fördere die Zusammenarbeit der Mitgliedsländer.
Der Staatschef habe ein Land, "das eine brutale Diktatur überwinden konnte", Schritt für Schritt zum europäischsten in Südosteuropa gemacht und sei ein "wichtiger Mittler und Brückenbauer", heißt es in der Begründung des Direktoriums. Das sei besonders bemerkenswert, da Rumänien nach der Wende 1989 durchaus auch Enttäuschungen erfahren habe.
Pro-europäischer Kurs
Der 60-jährige Iohannis ist seit 2014 Präsident Rumäniens und gilt in Osteuropa als Gegengewicht zu dem anti-europäischen ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban und der rechtsnationalistischen polnischen Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS). Im November hatten sich die Rumänen in der Stichwahl um das Präsidentenamt mit breiter Mehrheit für einen Verbleib des Staatschefs im Amt ausgesprochen. Im Wahlkampf hatte der Mitte-rechts-Politiker, der der deutschen Minderheit in Rumänien angehört, die Verteidigung des Rechtsstaat in den Mittelpunkt seiner Kampagne gestellt.
Der Karlspreis gilt als eine der bedeutendsten Auszeichnungen Europas. Er wird seit 1950 an Persönlichkeiten und Institutionen vergeben, die sich in führender Position um die europäische Einigung verdient gemacht haben. In diesem Jahr war der Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, ausgezeichnet worden.
lh/haz (dpa, afp, epd)