Kapverden: Rettung der Meeresschildkröten
Jagd und Tourismus gefährden das Überleben vieler junger Karettschildkröten auf den Kapverden. Auf der Insel Sal versuchen Freiwillige sie zu retten - und ihnen den Start ins Leben so sicher wie möglich zu machen.
SOS Tartarugas - Hilfe lebenswichtig
Auf der kapverdischen Insel Sal hat das "SOS Tartarugas"-Projekt die Überlebenschance der gefährdeten Karettschildkröte erhöht. Freiwillige der Non-Profit-Organisation bewachen die brütenden Weibchen und verlegen gefährdete Nester. Die Schildkröten müssen viele Bedrohungen überstehen bis sie Erwachsen sind. Die Jagd und der Massentourismus sind die größten Gefahren für die Jungtiere.
Nach Hause zum Nisten
Zum Nisten kehren die weiblichen Schildkröten an den Strand zurück, an dem sie geboren wurden. Nachts graben sie das Nest, um im Schutze der Dunkelheit ihre Eier zu legen. Danach verschwinden sie wieder im Ozean - sofern sie nicht von Jägern aufgehalten werden. Der Nachwuchs ist von Anfang an auf sich allein gestellt.
Tischtennisbälle am Strand?
Die Eier sehen so ähnlich aus wie Tischtennisbälle. Bis zu 100 Stück legt eine Schildkröte, fünfmal in einer Saison. Die Natur weiß wohl, dass nur wenige der kleinen Schildkröten überleben - und sorgt für eine hohe Anzahl von Eiern.
Abgesicherte Nistplätze
Die Strände der Insel Sal sind kein sicheres Nistgebiet mehr für die Schildkröten. Durch den Tourismus und wilde Hunde werden die Brutplätze zerstört. Das Licht von anliegenden Hotels stört außerdem die Schildkrötenweibchen, aber auch die Jungtiere, die versuchen, ihren Weg ins Meer zu finden. " SOS Tartarugas" hat hier deshalb eine abgesicherte Brutstätte gegründet.
Eine Touristenattraktion
Viele Touristen kommen vorbei, um sich die winzigen Schildkröten in der Brutstätte anzusehen. Denn normalerweise bekommen Menschen die nistenden Tiere gar nicht zu sehen, da sie - wie andere Reptilien auch - nur nachts an den Strand kommen. Sonst sind sie zu scheu. "SOS Tartarugas" will den Einheimischen und Besuchern zeigen, wie man die Art schützt.
Eine helfende Hand der SOS-Freiwilligen
Die meisten Schildkröten schlüpfen in der Nacht. Am nächsten Tag kommen die Helfer, um ganz vorsichtig nachzusehen, ob noch Eier oder Jungtiere im Nest zurückgeblieben sind. Das gibt Besuchern die einmalige Gelegenheit, frisch geschlüpfte Tiere zu sehen.
Sandiger Start
Wenn die kleinen Schildkröten aus ihren Eiern schlüpfen, müssen sie sich danach erst einmal einen Weg durch den Sand an die Oberfläche bahnen. Eine schwierige Angelegenheit!
Keine Hunde, keine Katzen, keine Krabben!
Die Projektleiter Jacquie Cozens und Neal Clayton haben Drahtzäune gebaut, die die Eier und frischgeschlüpften Schildkröten schützen sollen - denn herumtreibende Katzen, Hunde oder große Krabben haben es auf die leichte Beute abgesehen.
In den Startlöchern
Die frisch geschlüpften Schildkröten steuern instinktiv Richtung Meer. Trotzdem helfen die Projektmitarbeiter den geschlüpften Jungtieren und bringen sie direkt in Wassernähe. Sie sind der Auffassung, dass der Weg bis dorthin zu riskant für die Winzlinge wäre.
Hinein in die Wellen
Wasser ist das Element der Schildkröten. Das letzte Stückchen lassen die Helfer die Tiere selbst kriechen, bis sie schließlich ganz in den Weiten der Wellen verschwinden. Die Energie der kleinen Schildkröten reicht nach der Geburt für eine Schwimmstrecke von etwa zehn Stunden - in der Zeit erreichen sie dann hoffentlich eine geschützte Stelle im Meer.
Eine von tausend Schildkröten
Nur eine von tausend Schildkröten überlebt die Gefahren, die die Menschen oder die Natur ihnen in den Weg legen. Wenn alles gut geht, kehren die Schildkröten dann nach 25 Jahren zurück an ihren Heimatstrand, um dort selbst zu brüten. Die männlichen Karettschildkröten verbringen ihr ganzes Leben im Wasser.