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Kampf um Tikrit: IS setzt Ölfeld in Brand

5. März 2015

Die IS-Terrormiliz hat im Kampf um Tikrit ein Ölfeld in Brand gesetzt. Die USA warnen vor Racheaktionen nach einer Rückeroberung der irakischen Stadt.

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Offensive der irakischen Armee gegen den IS in Tikrit (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/M. Raouf

Auf dem im Juni vom sogenannten Islamischen Staat (IS) eingenommenen Ölfeld Adschil stünden mehrere Quellen in Flammen, berichteten Augenzeugen laut Agenturberichten. Damit wolle die Terrormiliz Luftangriffe der irakischen Regierungstruppen auf Tikrit verhindern. Die Regierungsarmee hatte zu Wochenbeginn eine Großoffensive auf die von den Dschihadisten kontrollierte Stadt begonnen. Adschil liegt rund 35 Kilometer nordöstlich von Tikrit. Bevor der IS das Ölfeld unter seine Kontrolle gebracht hatte, waren dort täglich 25.000 Barrel Öl gefördert worden. Unter der Herrschaft der Dschihadisten ist die Förderung eingebrochen.

Über den Verlauf der Offensive auf Tikrit liegen keine neuen Berichte vor. Die Regierungstruppen (Artikelbild) und ihre Verbündeten kommen aber offenbar nur langsam voran. Die Regierung in Bagdad hat rund 30.000 Mann zur Rückeroberung der Geburtsstadt des langjährigen irakischen Diktators Saddam Hussein aufgeboten.

Schiitische Milizen beteiligt

Die Offensive gilt als Generalprobe für einen möglichen Angriff auf die nordirakische Millionenstadt Mossul, die seit Sommer 2014 vom IS beherrscht wird. Auf Seiten der irakischen Armee kämpfen auch schiitische Milizen und sunnitische Stammeskrieger. Nach Korrespondentenberichten ist auch der Iran ist beteiligt, mit Waffenlieferungen und vermutlich auch mit Kämpfern der sogenannten Revolutionsgarden.

Warnung der USA

Vor diesem Hintergrund warnten die USA vor religiös motivierter Gewalt bei den Kämpfen um Tikrit. "Dieser Einsatz darf nicht unter dem Deckmantel sektiererischer Vergeltung stehen", erklärte der Sprecher des Weißen Hauses, Josh Earnest, in Washington. Dies gefährde nicht nur die Struktur des Landes, sondern schwäche auch die Schlagkraft der Iraker, der Bedrohung zu begegnen.

Tikrit wird hauptsächlich von Sunniten bewohnt. Angehörige dieser muslimischen Glaubensrichtung hatte in der Vergangenheit den IS unterstützt. Beobachter befürchten deshalb Racheaktionen schiitischer Kämpfer nach der Einnahme der Stadt. Dies war bei früheren Kämpfen bereits der Fall.

Die USA, die an der Spitze einer internationalen Koalition Luftangriffe gegen den IS in Syrien und im Irak fliegen, sind an der Offensive auf Tikrit nicht beteiligt. Regierungssprecher Earnest betonte, dass die USA von Anfang an klar gestellt hätten, militärisch nicht mit dem Iran zusammenzuarbeiten. US-Vizepräsident Joe Biden begrüßte laut Weißem Haus in einem Gespräch mit dem irakischen Regierungschef Haider al-Abadi dessen Zusicherung, dass alle bewaffneten Gruppen unter Kontrolle des Staates stünden.

wl/cr (dpa, rtr, afp),