Kamala Harris soll Bidens Vizepräsidentin werden
11. August 2020Lange hatte Joe Biden gezögert, wen er im Fall der Wahl zum US-Präsidenten zu seinem Stellvertreter machen würde. Nun wird es - wie seit einiger Zeit erwartet - mit der kalifornischen Senatorin Kamala Harris eine Stellvertreterin, wie er selbst auf Twitter ankündigte.
"Ich habe die große Ehre, bekannt zu geben, dass ich Kamala Harris - eine furchtlose Kämpferin für die einfachen Menschen und eine der besten öffentlichen Bediensteten des Landes - als meine Running Mate ausgewählt habe."
Eine historische Neuheit
Die 55-Jährige ist selbst eine ehemalige Präsidentschaftsbewerberin und frühere Staatsanwältin. Die Tochter von Eltern aus Jamaika und Indien bezeichnet sich selbst als "Black and Indian woman". Damit steht zum ersten Mal eine schwarze Frau an der Seite eines US-Präsidentschaftskandidaten. Kamala Harris hat eine hohe Bekanntheit, ist die zweite schwarze Amerikanerin in der Geschichte, die in den US-Senat gewählt wurde - und die erste indischer Abstammung.
Sie gilt als angriffslustig, was im Wahlkampf bei Vize-Kandidaten gerne gesehen wird. In ihrem Wahlkampf als Präsidentschaftskandidatin hatte sie versprochen, das Land wieder zusammenbringen zu wollen.
Ein gutes Team?
Ihre Beziehung zu Biden gilt als gut, auch wenn die beiden im Präsidentschaftsrennen einige Male aneinander gerieten. Als Generalstaatsanwältin habe sie eng mit Bidens Sohn Beau zusammengearbeitet, zusammen hätten sie es mit den großen Banken aufgenommen, die arbeitende Bevölkerung unterstützt und Frauen und Kinder vor Missbrauch geschützt, erklärte Biden. "Ich war damals stolz und ich bin jetzt stolz, sie als meine Partnerin in dieser Kampagne zu haben."
Biden selbst hatte acht Jahre lang als Vize-Präsident unter Barack Obama gedient. Er hatte im März angekündigt, eine Frau zu seiner Stellvertreterin machen zu wollen. Im Zuge der landesweiten Debatte über Rassismus war der Druck auf ihn gestiegen, eine schwarze Kandidatin zu benennen.
Trumps Meinung
Auch US-Präsident Donald Trump äußerte sich schon im Vorfeld dazu. Demnach hält er die Festlegung seines Herausforderers Joe Biden auf eine Frau als mögliche Vizepräsidentin für riskant. "Ich wäre geneigt, einen anderen Weg zu gehen", sagte der 74-Jährige am Dienstag in einem Interview bei Fox Sports Radio. "Manche Menschen würden sagen, dass Männer sich beleidigt fühlen dadurch. Manche würden sagen, das ist in Ordnung."
fab/wa (rtr, afp)