Kahlschlag bei Ford
27. Juni 201912.000 Arbeitsplätze und sechs Fabriken werden bis Ende kommenden Jahres gestrichen, wie der Konzern mitteilte. In drei Werken in Russland werde der Betrieb eingestellt, in Frankreich und im britischen Wales würden Fabriken geschlossen. Im deutschen Saarlouis und im spanischen Valencia seien Schichten gestrichen worden. Ford wird künftig noch 18 Werke in Europa betreiben. Das Geschäft wird in drei Geschäftsbereiche gliedert: Nutzfahrzeuge, Pkw und Importe von Ford-Modellen wie dem Ford Mustang.
Tief in der Verlustzone
Ford hatte im Rahmen eines Sparprogramms bereits einen Stellenabbau und Werksschließungen in mehreren Ländern angekündigt. Damit soll das Geschäft wieder profitabel werden. Wie andere Hersteller kämpft der US-Konzern mit schleppenden Absatzzahlen, während die Kosten wegen strengerer Abgasvorschriften und der Entwicklung von Elektroantrieben steigen. Ford Europa war 2018 tief in die Verlustzone gerutscht. Allerdings hat sich die Lage etwas gebessert. Für das Gesamtjahr rechnet das Management mit einer "erheblichen Verbesserung" des Finanzergebnisses.
Der Präsident von Ford of Europe, Stuart Rowley, sagte, die Trennung von Mitarbeitern und die Schließung von Werken seien die schwierigsten Entscheidungen, die ein Management zu treffen habe. Das Unternehmen wolle den betroffenen Mitarbeitern "Unterstützung leisten, um die Auswirkungen zu mildern". Dies wird in der Regel durch Sozialpläne und Abfindungen geregelt.
Die Überkapazitäten sollen größtenteils durch freiwillige Trennungsprogramme bis Ende 2020 abgebaut werden. Seit längerem liegt bereits das Vorhaben auf dem Tisch, in Deutschland 5400 Stellen zu streichen - diese sind in die europäische Gesamtzahl bereits eingerechnet. 3200 Mitarbeiter von ihnen sind bereits ausgeschieden oder wollen dies tun, etwa weil sie Abfindungen angenommen haben.
Bei Ford arbeiten in Europa 51.000 Menschen, einschließlich der Gemeinschaftsunternehmen mit Partnern sind es 65.000 Beschäftigte.
cgn/rb (ap, dpa, rtr)