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Jubiläum der Dreikönigsreliquien

Ronja Thum23. Juli 2014

Köln feiert: Vor 850 Jahren fanden hier die Reliquien der Heiligen drei Könige ihre letzte Ruhe. Daraufhin strömten so viele Pilger in die Stadt, dass man beschloss, den heutigen Dom zu bauen.

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Bildergalerie Kölner Dom
Bild: DW/ M.Hartlep

Das Erzbistum und die Stadt feiern das 850-jährige Jubiläum unter dem Motto "Reich beschenkt". Am Mittwoch (23.07.2014) fand im Kölner Dom ein entraler Festgottesdienst statt. Nach dem Gottesdienst konnten Besucher unter dem Dreikönigenschrein entlanggehen und sich segnen lassen.

Ursprünglich gelangten die Gebeine der Heiligen Drei Könige als Kriegsbeute an die Stadt am Rhein. Im Jahr 1164 eroberte Kaiser Friedrich Barbarossa Mailand, um es seiner Herrschaft zu unterwerfen. Bei der Plünderung der Stadt gelangten die Drei-Königs-Reliquien, die in einer Kirche aufbewahrt wurden, in die Hände des kaiserlichen Kanzlers und Kölner Erzbischofs Rainald von Dassel, der sie an den Rhein brachte.

Bau des gotischen Doms

Durch den Besitz der bedeutenden Reliquien stieg Köln rasch zu einem der wichtigsten Wallfahrtszentren des Mittelalters auf. Weil die alte Kathedrale für die Pilgerströme zu klein wurde, fasste man rund 60 Jahre später den Plan, einen größeren Dom zu bauen - bis heute das Wahrzeichen der Stadt. "Was Köln heute ist, ist den Heiligen Drei Königen zu verdanken", sagt der stellvertretende Dombaumeister Peter Füssenich.

Schrein der Heiligen Drei Könige im Kölner Dom - Foto: dpa / Stefanie Paul
Im Dreikönigenschrein sind die Reliquien der "Weisen aus dem Morgenland" untergebrachtBild: picture-alliance/dpa

Eigens für die Gebeine wurde der Goldschmied Nikolaus von Verdun beauftragt, einen Dreikönigenschrein anzufertigen. Mit einer Länge von 2,20 Metern gilt der Schrein als eine der kostbarsten Goldschmiedearbeiten des Mittelalters.

Zehntausende Besucher pro Tag

Obwohl Historiker Zweifel an der Echtheit der Gebeine hegen, haben die Reliquien den Aufstieg Kölns zur heutigen Rheinmetropole maßgeblich gefördert. Heute ist der Kölner Dom mit bis zu 30.000 Besuchern pro Tag Deutschlands meistbesuchte Sehenswürdigkeit.

Ab Samstag (26.07.2014) ist eine umfangreiche Ausstellung unter dem Titel "Caspar - Melchior - Balthasar. 850 Jahre Dreikönigsverehrung im Kölner Dom" eröffnet. Hier ist auch eine Leihgabe des Wiener Kunsthistorischen Museums zu sehen: der sogenannte Ptolemäerkameo, ein handgroßer arabischer Edelstein, der im 16. Jahrhundert vom Dreikönigenschrein gestohlen worden war.