Jones als Neid-Nachfolgerin vorgestellt
24. August 2016Steffi Jones verliert keine Zeit: Fünf Tage nach dem Gold-Triumph von Rio de Janeiro hat die neue Bundestrainerin der Frauenfußball-Nationalmannschaft bei ihrer offiziellen Vorstellung mutig den nächsten Titel ins Visier genommen. "Wenn wir etwas machen, dann richtig. Und deshalb wollen wir bei der EM nächstes Jahr auch den Titel", sagte die 43-Jährige bei der Präsentation ihres sportlichen Konzeptes in Frankfurt am Main.
Dass sie mit Neid eine äußert erfolgreiche Vorgängerin hat, macht der 111-maligen Nationalspielerin keine Angst. "Ich weiß, was ich kann, und ich hätte die Aufgabe nicht übernommen, wenn ich gedacht hätte, dass ich sie nicht meistern werde", sagte Jones, die im DFB-Dress noch gemeinsam mit Neid auf dem Platz stand und später von ihr als Bundestrainerin betreut wurde. "Für mich wird ein Traum wahr. Ich will nicht in Silvias Fußstapfen treten, sondern die Arbeit erfolgreich fortführen, mit meiner Handschrift als Steffi Jones. Wir gehen grundsätzlich ein paar andere Wege, werden aber nichts großartig ändern. Vor allem ist wichtig, dass Transparenz da ist", erklärte Jones.
Möglichkeiten für jüngere Spielerinnen
Ihre ersten Auftritte an der Seitenlinie als Cheftrainerin der DFB-Frauen hat Jones am 16. und 20. September bei den EM-Qualifikationsspielen in Russland und Ungarn. Anschließend stehen in diesem Jahr drei weitere Länderspiele auf dem Programm. "Wir werden sofort an der Spielkonzeption arbeiten. Das sind alles Vorbereitungsspiele für die EM. Wir werden jedes Spiel nutzen, um den Kader zu finden", sagte Jones. Die Mission Titelverteidigung in den Niederlanden beginnt am 16. Juli 2017.
Jones' Mannschaft wird im Vergleich zum Gold-Team von Rio allerdings ein etwas anderes Gesicht haben. Mit Saskia Bartusiak, Melanie Behringer und Annike Krahn traten drei Stammspielerinnen zurück. Mit jüngeren Kräften und eigenem Konzept will Jones die Erfolgsgeschichte der deutschen Frauenmannschaft fortsetzen. "Die Rücktritte sind natürlich schade, es sind charakterlich auch tolle Spielerinnen, die uns fehlen werden. Aber dadurch entsteht die Möglichkeit, jüngere Spielerinnen zu integrieren. Die Lücke wird geschlossen", sagte Jones, die als Spielerin 2003 zum deutschen Weltmeisterinnen-Team gehörte und dreimal den EM-Titel gewann.
asz/sn (dpa, sid)