Joe Biden und Rishi Sunak zelebrieren Schulterschluss
9. Juni 2023"Es gibt heute kein Land, das uns näher ist als Großbritannien", betonte US-Präsident Joe Biden bei einer Pressekonferenz mit dem britischen Regierungschef Rishi Sunak in Washington. Bidens Gast erklärte: "Großbritannien und die USA haben immer die Grenzen dessen verschoben, was zwei Länder zusammen erreichen können. Deswegen ist es nur natürlich, dass wir angesichts der größten Transformation in unseren Volkswirtschaften seit der industriellen Revolution aufeinander blicken, um zusammen eine stärkere wirtschaftliche Zukunft aufzubauen."
Die Vereinigten Staaten und das Vereinigte Königreich seien entschlossen, gemeinsam widerstandsfähige, breitgefächerte und sichere Lieferketten aufzubauen sowie strategische Abhängigkeiten zu verringern, erläuterte das Weiße Haus. Man wolle bei "Zukunftstechnologien eine Führungsrolle" übernehmen und sicherstellen, "dass neue Technologien für unsere Demokratien und unsere Sicherheit arbeiten und nicht dagegen". Zusätzlich gehe es um die "weitere Stärkung unserer Allianz in den Bereichen Verteidigung, Gesundheitssicherheit und Raumfahrt".
"Länder wie China und Russland sind bereit, unsere Offenheit zu manipulieren und auszunutzen, unser geistiges Eigentum zu stehlen, Technologie für autoritäre Zwecke einzusetzen oder wichtige Ressourcen wie Energie zu entziehen", sagte Sunak. Das werde ihnen aber nicht gelingen.
Entschlossen gegen Putin
Die beiden Staatsmänner bekräftigten zudem ihre langfristige Unterstützung für die Ukraine. Man gebe dem Land, was es jetzt auf dem Schlachtfeld benötige, und helfe, das ukrainische Militär langfristig zu stärken, versicherte der US-Präsident. Ebenso unterstrich der britische Premier, man werde solange für die Ukraine da sein, wie es nötig sei. Kremlchef Wladimir Putin glaube, die Allianz würde müde werden und aufgeben. "Aber das ist nicht der Fall."
Mit Blick auf Bestrebungen in London, einen Briten zum Nachfolger von NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg zu machen, äußerte sich Biden zurückhaltend. Man müsse innerhalb des Verteidigungsbündnisses einen Konsens finden, um das zu erreichen, sagte Biden. Großbritannien habe einen qualifizierten Kandidaten, die Diskussion müsse jedoch zwischen den NATO-Partnern stattfinden. Großbritannien versucht, Verteidigungsminister Ben Wallace zum Nachfolger des Norwegers Stoltenberg aufzubauen. Sunak wirbt immer offener für seinen Kabinettskollegen - doch der Widerstand in Europa scheint groß zu sein.
"Atemberaubend"
Biden und Sunak sprachen insbesondere auch über den Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) - hierzu will Großbritannien bald ein internationales Gipfeltreffen veranstalten, bei dem über Regulierungsmaßnahmen beraten werden soll. Bei der KI müssten die Sicherheitsrisiken angegangen werden, so Biden. Zugleich verwies er auf die Möglichkeit eines grundsätzlichen technischen Wandels, der in der menschlichen Geschichte wohl einzigartig sei: "Es ist atemberaubend."
wa/fw (dpa, afp, rtr)