Joe Biden und die Münchner Sicherheitskonferenz
Die Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) findet in diesem Jahr digital statt. Wegen der Corona-Pandemie wird auch US-Präsident Biden nicht vor Ort sein, wenn er seine Rede hält. Es ist nicht sein erster MSC-Auftritt.
2009: Als Vizepräsident bei der Kanzlerin
Joe Biden war erst ein paar Wochen im Amt, da reiste er als frisch gebackener US-Vizepräsident im Jahr 2009 zur Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) - eine seit 1963 jährlich in München stattfindende internationale Tagung. Damals traf Biden auch Angela Merkel, die zu diesem Zeitpunkt schon seit vier Jahren deutsche Regierungschefin war. Biden besuchte bereits seit 1980 die MSC als Teilnehmer.
2013: Biden spricht in München
Vier Jahre später war Biden, immer noch Vize-Präsident der USA, Redner der größten internationalen Sicherheitskonferenz. Im Hotel Bayerischer Hof warb er für engere Beziehungen zwischen Europa und den USA sowie für ein transatlantisches Freihandelsabkommen. "Die Europäer sind unsere ältesten Freunde und Alliierten", sagte er.
2013: Bürgerkrieg in Syrien im Fokus
Joe Biden traf als Vizepräsident in München am Rande der Sicherheitskonferenz auch den damaligen syrischen Oppositionsführer Moaz al-Chatib. Biden ließ sich jedoch nicht auf die Forderung ein, die syrischen Oppositionskräfte stärker im Kampf gegen Präsident Baschar al-Assad zu unterstützen. Al-Chatib trat wenige Monate nach der Konferenz von seinen Ämtern zurück.
2013: Biden und Lawrow
Biden hatte sich dafür eingesetzt, dass der russische Außenminister Sergei Lawrow den syrischen Oppositionsführer in München traf. Doch Russland hielt an seiner Unterstützung des syrischen Regimes fest. Biden betonte, die amerikanisch-russischen Beziehungen verbesserten sich, man sei jedoch in Menschenrechtsfragen unterschiedlicher Auffassung.
2015: Biden geht auf die EU zu
Als Biden 2015 erneut nach München kam, hatten sich die Beziehungen der USA zu Russland im Zuge der Krim-Annexion abgekühlt. Der US-Vizepräsident schien stärker auf die Bindungen zur EU zu setzen und verband den Besuch in München mit einem Abstecher nach Brüssel, wo er den damaligen EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker und die Außenbeauftragte Federica Mogherini traf.
2015: Ukraine-Krise
Bundeskanzlerin Merkel machte die Krim-Annexion durch Russland 2015 zum Thema. Sie traf sich mit dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko und Joe Biden, um den Konflikt zu besprechen. Poroschenko verlor 2019 die Wahlen in der Ukraine. Anders Biden, der nun in diesem Jahr als US-Präsident per Videoübertragung auf der Sicherheitskonferenz sprechen wird, auch eine Rede Merkels wird erwartet.