Jiyan - Die vergessenen Opfer des IS
28. Mai 2021Najlaa begibt sich nach ihrer Befreiung noch einmal auf eine Reise in ihr Heimatdorf und trifft auf ehemalige Mitgefangene mit all ihren Leidensgeschichten.
Der jüngste Völkermord der Geschichte begann am 03. August 2014: Mitglieder des sogenannten Islamischen Staates (IS) fielen in den Norden des Irak ein, um die religiöse Minderheit der Jesiden auszulöschen. Zehntausenden Jesiden blieb nur die Flucht. Doch nicht allen gelang sie rechtzeitig.
Die Kämpfer der Terrormiliz IS begingen Massenmord an den Männern, verschleppten Frauen und Kinder, um sie zu versklaven. Najlaa Matto ist eine dieser Frauen, die verschleppt und versklavt wurden. Jetzt kehrt sie an den Ort zurück, an dem der IS sie drei Jahre zuvor zur Vollwaise machte und gefangen nahm.
Najlaas Reise gleicht einer Prozession mit immer neuen Stationen, ist aber auch eine Wiederauferstehung. Denn Najlaa Matto sagt heute: "Ich bin stärker als der IS." In einem Flüchtlingscamp trifft Najlaa auf ehemalige Mitgefangene, allen voran ihre Cousine Lamya, die während ihrer Gefangenschaft zwei Töchter zur Welt brachte - Nachkommen, deren Väter die Mörder von Lamyas Eltern sind.
Im Flüchtlingslager lebt auch Ayham, ein neunjähriger Junge, der als 4-Jähriger entführt wurde und in einer IS-Familie aufwuchs. Auch nach seiner Befreiung ist der mittlerweile 9-Jährige noch immer beeinflusst von der Gehirnwäsche der Islamisten. Der Dokumentarfilm von Düzen Tekkal zeigt die Geschichten von Frauen, die Opfer von Vergewaltigung als Kriegswaffe wurden, und erinnert an den Genozid an den Jesiden.
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