Jemen - Cholera außer Kontrolle
Mehr als 2.500 Fälle innerhalb von zwei Wochen: Die Behörden in dem Bürgerkriegsland rufen wegen der Infektionskrankheit den Notstand aus.
Ein Schluck aus der Trinkflasche
Er leidet an der Cholera, aber er kann sich vergleichsweise glücklich schätzen: Dieser Mann im Krankenhaus von Sanaa, der Hauptstadt Jemens, ist relativ gut versorgt. Inzwischen können das die Kliniken nicht mehr in allen Fällen sicherstellen.
Jeden Tag neue Patienten
Seit dem 6. Mai, als dieses Foto im Krankenhaus von Sanaa entstand, ist die Zahl der Patienten noch einmal erheblich angestiegen. Der Direktor des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Dominik Stillhart, warnt vor einer "katastrophalen humanitären Lage" in der Hauptstadt. 115 Menschen sind in den vergangenen zwei Wochen an der Infektionskrankheit gestorben.
Überleben in der Hauptstadt des Bürgerkriegs
Abfall sammelt sich auf den Straßen von Sanaa, seit die Müllarbeiter wegen unbezahlter Löhne in einen Streik getreten sind. Die Menschen in dem bettelarmen Land, in dem seit 2014 ein Bürgerkrieg herrscht, suchen in dem Müll nach Nahrung oder anderen brauchbaren Überresten.
Kein Bett mehr
Inzwischen ist auch die hygienische Lage in den Kliniken kritisch. Für viele der Cholera-Patienten gibt es nicht einmal mehr ein Bett. Sie müssen, notdürftig versorgt, auf dem Boden des Hospitals ausharren.
Keine Kinderkrankheit
Durchfall und starkes Erbrechen stehen oft am Anfang der Krankheit, die in der Regel durch verunreinigtes Trink- oder Abwasser weiterverbreitet wird. Wichtig ist es, für ausreichend Flüssigkeit, Zucker und Salz zu sorgen. Passiert das nicht, kann ein Cholera-Ausbruch nicht nur bei Kindern schnell zu einer lebensgefährlichen Situation führen.
Fahrt durch die Fluten
Ein Lastwagenfahrer steuert seinen Truck durch die Straßen von Sanaa, die nach schweren Regenfällen überflutet waren. Die Wassermassen sorgen auch dafür, dass sich die Krankheitserreger weiter ausbreiten können.
Mehr Ärzte, Medikamente, Betten
Nicht nur in Sanaa, auch in anderen Teilen des Jemen haben Mediziner damit zu tun, die Patienten zu versorgen. Das Gesundheitsministerium hat daher internationale Hilfsorganisationen aufgerufen, rasch über weitere Unterstützungsmaßnahmen zu entscheiden.