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Jeffrey Tambor verlässt "Transparent"

20. November 2017

Für seine Darstellung der Transgender-Frau Maura Pfeffermann wurde Tambor mehrfach ausgezeichnet - nun verlässt der US-Schauspieler die Amazon-Serie nach Vorwürfen sexueller Belästigung.

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Jeffrey Tambor verlässt die Serie Transparent
Bild: picture-alliance/AP Photo/J. Strauss

Es waren die Schauspielerinnen Trace Lysette und Van Barnes, die dem Hauptdarsteller der Serie "Transparent" sexuelle Belästigung vorgeworfen hatten. 

"Angesichts der politisierten Atmosphäre, die unser Set zu belasten scheint, sehe ich nicht, wie ich zu 'Transparent' zurückkehren könnte", sagte Tambor dem Hollywood-Magazin "Deadline". Er bedauere, falls seine Handlungen als aggressiv interpretiert worden seien, "aber dass ich jemanden bewusst belästigt habe, ist einfach absolut unwahr".

"Mein Gott, Trace. Ich will dich sexuell überfallen"

Trace Lysette hatte sich zuvor auf Twitter unter dem Hashtag #metoo über mutmaßliche sexuelle Übergriffe geäußert. Tambor soll sie am Set der Serie mehrfach verbal und physisch belästigt haben.

Im "Hollywood Reporter" führte die Schauspielerin aus, dass Tambor in einer Szene, die sie beide in Schlafanzügen spielten, ihre leichte Bekleidung mit einem "Mein Gott, Trace. Ich will dich sexuell überfallen" kommentiert hatte. Dann soll der Schauspieler Lysette gegen eine Wand gedrückt und seinen Körper an ihr gerieben haben.

Zukunft von "Transparent" unsicher

Der 73-Jährige spielt in der preisgekrönten Amazon-Serie seit 2014 die Hauptrolle der transsexuellen Rentnerin Maura Pfefferman und wurde dafür mit einem Emmy und Golden Globe ausgezeichnet. In den USA wurde im September die vierte Staffel veröffentlicht, eine fünfte ist in Planung. 

Der Streamingdienst, dessen Studiochef Roy Price vor rund einem Monat ebenfalls nach Vorwürfen sexueller Belästigung zurücktrat, steht nun vor ähnlichen Herausforderungen wie Konkurrent Netflix mit seiner Serie "House of Cards". Netflix stellte die Serie ein, nachdem sich Vorwürfe gegen Hauptdarsteller Kevin Spacey erhärtet hatten. In ihrem Statement auf Twitter forderte Lysette Amazon dazu auf, "das Problem zu entfernen und mit der Show weiterzumachen". 

Die Welle von Enthüllungen über sexuelle Übergriffe hatte Anfang Oktober mit dem Skandal um den lange sehr einflussreichen Hollywoodproduzenten Harvey Weinstein ihren Anfang genommen, der von inzwischen mehr als hundert Frauen beschuldigt wird, sie belästigt oder sogar vergewaltigt zu haben.

lh/pg (AFP, dpa, Hollywood Reporter)