Japans Walfang wird strenger überwacht
27. Oktober 2016Bislang hatte sich Japan die "Wissenschaftlichkeit" seiner Aktivitäten selbst bescheinigt. Die Internationale Walfang-Kommission (IWC) beschloss nun bei ihrem Jahrestreffen im slowenischen Portoroz ein neues Prüfverfahren.
Die zugrunde liegende Resolution zur strengeren Kontrolle wissenschaftlicher Jagdprogramme war von Neuseeland und Australien eingebracht worden und mit 34 Pro-, 17 Gegenstimmen und 10 Enthaltungen beschlossen worden.
Resolution nicht bindend
Demnach wird künftig eine neue Arbeitsgruppe in Zusammenarbeit mit dem IWC-Wissenschaftsausschuss alle als wissenschaftlich deklarierten Walfangprogramme überprüfen und bewerten. Die Resolution ist nicht bindend, macht es aber für Japan komplizierter darzulegen, dass die Tötung der Meeressäuger wissenschaftlich notwendig ist.
Das Walfang-Moratorium gilt seit 1986. Ausgenommen davon ist unter anderem der Walfang zu wissenschaftlichen Zwecken. Laut der Umweltschutzorganisation Humane Society International hat Japan seither mehr als 15.000 Wale getötet. Das Fleisch der allermeisten Tiere landete in japanischen Supermärkten und Restaurants.
International war die wissenschaftliche Begründung immer wieder stark kritisiert worden. Sogar der Internationale Gerichtshof (IGH) war 2014 zu dem Urteil gekommen, dass der Walfang Japans nicht mit den Moratoriumsregeln vereinbar ist.
uh/rb (dpa, afp)