James Bond - Schauplätze einer endlosen Reise

Jamaica ist ein guter Startpunkt für eine Bond-Reise um die Welt. An der Nordküste hat der Bond-Autor Ian Fleming viele seiner Romane über den britischen Geheimagenten geschrieben. Der Karibikstrand dient außerdem als Kulisse für den spektakulären Auftritt von Ursula Andress als Bond-Girl in der ersten Verfilmung "James Bond jagt Nr. No" von 1962.

Im dritten Film der Reihe verfolgt James Bond seinen Widersacher auf einer hochalpinen Passstraße in der Nähe von Andermatt. Eine gute Gelegenheit für Sean Connery, als Bond-Darsteller seinen Aston Martin auszufahren. Der britische Sportwagen gilt als das berühmteste Bond-Auto. Sein Gegenspieler Goldfinger, verkörpert von Gert Fröbe, lässt sich in einem Rolls-Royce durch die Berge kutschieren.

Hoch, höher, am höchsten. Spektakuläre Superlative gehören zu den Markenzeichen von James Bond Filmen. Das gilt auch für die Verfilmung mit George Lazenby als James Bond, im sechsten Teil der Reihe von 1969. Das Drehrestaurant auf dem 2970 Meter hohen Berg Schilthorn war erst kurz vorher fertiggestellt worden. Im Film "Im Geheimdienst ihrer Majestät" dient es als Versteck des Bösewichts Blofeld.

In der Andamanensee, im Süden Thailands liegt diese etwa 30 Meter hohe Felsnadel Ko Tapu. Vielen ist die bizarre Kalksteinformation mittlerweile besser bekannt als James-Bond-Insel. Roger Moore machte sie 1974 berühmt als dritter Bond-Darsteller in der Folge "Der Mann mit dem goldenen Colt". Sein Widersacher Scaramanga, gespielt von Christopher Lee, war übrigens verwandt mit dem Autor Ian Fleming.

Mit dem Eiffelturm beginnt der Reigen berühmter Sehenswürdigkeiten im siebten und letzten Bond-Film mit Roger Moore. 1985 verfolgt er "Im Angesicht des Todes" Grace Jones auf den Eiffelturm, sie entkommt mit einem Fallschirmsprung. Die anschließende Verfolgungsjagd, bei der Bond mit einem entwendeten Renault durch die Straßen Paris von rast, zeigt weitere Highlights der französischen Metropole.

Auch in den Bond-Filmen sind Schauplätze nicht immer das, was sie vorgeben. Die Verzasca Talsperre diente 1995 im ersten Bond-Film mit Pierce Brosnan als Kulisse für einen Bungee-Sprung, um in eine sowjetische Chemiewaffenfabrik einzudringen. Dem wirklichen Ort in der Schweiz hat das nicht geschadet. Kurz nach Erscheinung des Films wurde die Staumauer zu einem beliebten Ziel für Bungeespringer.

James Bond hält sich nicht irgendwo auf, sondern in den besten Hotels am Platz. Im 1997 erschienen Film "Der Morgen stirbt nie" ist Pierce Brosnan im legendären Hotel Atlantic in Hamburg, für eine romantische Liebesszene, die wie so oft bei den Bond-Filmen, tragisch endet. Dabei sind nur die Außenaufnahmen in Hamburg entstanden, die Innenszenen wurden in einem britischen Golfclub aufgenommen.

Neuer Darsteller, bewährte Rezepte. 2006 darf Daniel Craig erstmalig als neuer Bond-Darsteller auf die Leinwand. Zentraler Schauplatz für das Kräftemessen mit seinem Gegenspieler in "Casino Royale" ist Montenegro. Die meisten dieser Aufnahmen aber wurden in Tschechien gedreht, wie zum Beispiel in Karlsbad und in der historischen Altstadt von Loket (Bild).

Auch Opern- und Theaterbühnen sind beliebte Drehorte. Sie bieten einen doppelten Boden für Dramen um Verrat, Leben und Tod. Während James Bond in "Skyfall" eine Verschwörung internationaler Verbrecher bei den Bregenzer Festspielen stört und einige Widersacher erschießt, sterben auch auf der Seebühne im Bodensee die Hauptdarsteller in Puccinis Oper "Tosca".

James Bond ist ein Weltreisender, soviel ist sicher. Aber seine Heimat ist London. Im 50. Jubiläumsjahr der Bond-Serie spielt die britische Hauptstadt eine besonders prominente Rolle. Das Hauptquartier des MI6 an der Themse wird bei einer Terrorattacke zerstört, die Geheimdienstzentrale muss in die Londoner U-Bahn umziehen. Hauptdrehort waren und sind die Londoner Pinewood Film Studios (Bild).

Auch bei James Bond Filmen sieht man, wie die Zeit vergeht. Der Start von "Keine Zeit zu sterben" wurde produktionsbedingt und wegen der Corona-Pandemie mehrfach verschoben. Er sollte schon 2019 in die Kinos kommen, im Jahr, als die italienische Stadt Matera Kulturhauptstadt Europas war. Die Stadt der Sassi, die zum Welterbe der UNESCO zählen, ist der Schauplatz für eine rasante Verfolgungsjagd.