James-Bond-Film schreibt Kinogeschichte
Der neue Bond-Film "Spectre" hat auf Anhieb alle Rekorde gebrochen. In Großbritannien können seine Produzenten den erfolgreichsten britischen Kinostart aller Zeiten für sich verbuchen - noch vor Harry Potter.
Publikumsliebling Daniel Craig
Bond-Darsteller Craig macht nicht nur auf der Kinoleinwand eine gute Figur. Bei jeder Premiere seines neuen - und hoffentlich nicht letzten - Bond-Films, nahm er sich cool und souverän Zeit für die Fans. Wer hätte nicht gern ein Selfie mit James Bond?
Weg vom Bond-Girl-Klischee
Die üblichen Rollenklischees sind bei dem 24. Bond-Film gründlich renoviert worden - zum Glück für die Zuschauer. Diesmal gibt es keine typischen Bond-Girls, die Bond anschmachten und ihre weiblichen Reize gezielt einsetzen, sondern starke, selbstbewusste Frauen. In "Spectre" begegnen weibliche Stars, wie hier Léa Seydoux als Ärztin Dr. Madeleine Swann, dem smarten 007 auf Augenhöhe.
Erotikfaktor
Action, Spannung, Erotik: In "Spectre" ist alles gut dosiert. Regisseur Sam Mendes hat ein Händchen für witzige Pointen und überraschende Wendungen so eines Agententhrillers. Schauspielerin Monica Bellucci, die die trauernde Witwe eines Gangsterbosses mimt, den 007 effektvoll aus dem Leben gepustet hat, lässt sich von Bond liebend gern trösten - hocherotisch und wenig unterwürfig.
Ein nachdenklicher Bond
Ein James-Bond-Film ohne spannend inszenierte Verfolgungsszenen ist nicht denkbar. Dafür gehen Bond-Fans schließlich ins Kino. Aber diesmal hat Daniel Craig in seiner Rolle als James Bond mehr zu bieten als perfekt modellierte Muskelpakete, Reaktionsschnelligkeit und eine brillante Kombinationsgabe: Empathie, Nachdenklichkeit und auch mal leichte Zweifel an seinem Agentenjob.
Kein Haudegen
Eisblaue Augen und perfekt sitzender Anzug - übrigens von Tom Ford maßgeschneidert - wie mit einer Ritterrüstung zieht Daniel Craig in die Schlacht gegen das organisierte Verbrechen. Regisseur Mendes schuf Bond als Macho mit Seele. Auf einen Drink mit Bond hätte er trotzdem keine Lust, gibt er in einem Interview zu: "Bond ist eine sehr einsame Person, mit der man schwer Small Talk machen kann."
Starke Schauspieler
Sam Mendes ist von Haus aus Theaterregisseur. Deshalb war es für ihn sicher ein Vergnügen, am Set mit so viel Schauspiel-Kompetenz zu arbeiten. Ralph Fiennes (oben) hatte in "Skyfall" sein Debüt als Geheimdienstkoordinator und spielt auch jetzt "M". Er setzt seine Rolle mit fein dosierter Mimik und der Gefühlsrhetorik des grandiosen Theaterschauspielers in Szene. Ein Vergnügen auf der Leinwand.
Starke Regiehandschrift
Oscar-Preisträger Mendes sieht seinen neuen Film vor allem als Kritik an den gängigen Überwachungstechniken von Geheimdiensten wie der NSA. Doch auch Bond entwickelt sich im Film weiter: "Für Bond geht es um die Frage, ob er das Leben, das er immer gelebt hat, auch weiterhin anstreben sollte", deutet er an. "Man wird sich den Film schon ansehen müssen, um herauszufinden, wie seine Antwort lautet."