Jahrhunderthochwasser im Saarland
Heftige Regenfälle haben im Südwesten Deutschlands starke Schäden angerichtet. Zwar hat der Regen mittlerweile nachgelassen, doch die Lage ist vielerorts weiter katastrophal. Bundeskanzler Scholz besuchte die Region.
Verzweifelte Lage
"Das Saarland befindet sich seit rund 36 Stunden im Ausnahmezustand". So beschreibt die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger nach den schweren Unwettern die Lage im Saarland. Sie reiste gemeinsam mit Bundeskanzler Scholz in die vom Hochwasser heimgesuchten Gebiete. Es herrsche "die schwierigste Lage seit dem Jahrhunderthochwasser vor 30 Jahren".
Weg mit dem Wasser
Im gesamten Bundesland sorgte der Starkregen für überflutete Straßen, vollgelaufene Keller und Erdrutsche. Das Lagezentrum in Saarbrücken zählte mehr als 3000 Polizei- und Rettungseinsätze. Es handle sich um ein Hochwasserereignis, wie es nur alle 20 bis 50 Jahre stattfinde, teilte das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz mit.
Lawine aus Stein und Geröll
Ein Erdrutsch in dem Ort Blieskastel schüttet eine Autowerkstatt mit Geröll zu. Die heftigen Regenfälle sorgten durch Erdrutsche und Dammbrüche für schwere Schäden in der Region. Auch viele Bahnstrecken waren durch Wassermassen oder herunter gefallene Bäume zeitweise nicht mehr passierbar. In mehreren Kommunen fiel der Strom aus.
Heldenhafte Helfer
Sandsäcke auffüllen, Menschen evakuieren, Keller leerpumpen: Ohne Feuerwehr, Polizei und Technisches Hilfswerk (THW) läuft in der betroffenen Region nichts. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) dankte den Einsatzkräften auf X, ehemals Twitter: "Großer Respekt und Dank an alle Einsatzkräfte für ihren unermüdlichen Einsatz, um Menschenleben zu schützen".
Langsam sinken die Pegel
Mehr als 100 Liter Niederschlag in weniger als 24 Stunden sorgten in der Region für überflutete Straßen, Keller und blockierte Verkehrswege. Laut Technischem Hilfswerk (THW) kämpfen seit Freitag mehr als tausend Einsatzkräfte im Saarland und in Rheinland-Pfalz gegen die Fluten. Über Pfingsten soll der Regen allmählich nachlassen. Alle Unwetterwarnungen sind mittlerweile aufgehoben.
Die Feuerwehr kam nicht mehr durch
Ein Feuerwehrauto versinkt in Saarbrückens Stadtteil Rußhütte in den Fluten. Auch wenn laut Deutschem Wetterdienst die Niederschläge zurückgehen - die Rettungskräfte sind weiterhin im Einsatz. Denn viele Menschen müssen evakuiert und Gebäude leergepumpt werden. Bisher blieb es nach offiziellen Angaben bei materiellen Schäden, es wurden glücklicherweise keine Todesopfer registriert.
Durchfahrt nur für Boote
Während die Rettungskräfte vom THW sich auf die Rettung von Menschen, das Abpumpen von Wasser sowie Räumungsarbeiten und Logistik konzentrieren, unterstützen hunderte von Polizeibeamten die Evakuierungseinsätze von Feuerwehr und THW. An dieser Straßensperrung in Saarbrücken stehen zwei Schlauchboote für Rettungseinsätze bereit.