Jadon Sancho: "Ich kann ein Vorbild sein"
27. März 2018DW: Sie sind noch ein so junger Sportler. Glauben Sie, dass Ihre Zeit schon gekommen ist.
Jadon Sancho: Ich glaube, dass ich ein Vorbild für heranwachsende Menschen sein kann. Das Alter ist doch wirklich nur eine Zahl. In England verlassen die Leute normalerweise nicht das Land, bevor sie 22 sind. Also lasse ich die Leute einfach wissen: Wenn du bereit bist, Opfer zu bringen, kann alles geschehen.
Viele Leute sagen Ihnen eine große Zukunft voraus. Setzt Sie das unter Druck?
Nein, das macht mir nichts aus. Für mich machen Soziale Medien einfach Spaß, das können Sie auch in meinen Instagram-Videos sehen. Ich bin einfach gut drauf. Ich achte nicht wirklich darauf, was die Leute sagen, sondern konzentriere mich einfach auf den Fußball. Ich erkenne in dem, was manche Leute posten, totale Ablehnung. Aber am Ende des Tages beweise ich ihnen das Gegenteil, weil ich allen zeige, was ich erreichen kann. Manche Leute wollen einfach nicht, dass ich Erfolg habe. Aber so etwas musst du mit Fassung ertragen. Ich bin bereit dazu.
Haben Sie Fußball-Idole, an denen Sie Ihr Spiel orientieren?
Als ich aufwuchs, war es Ronaldinho. Es ist ja klar, warum; er spricht einfach für sich selbst. Jetzt ist es Neymar. Ich mag ihn, weil er anders ist. Er lacht auch mal über Leute. Natürlich ist das nicht unbedingt gut, aber er ist einfach er selbst, er drückt sich aus. Ich denke, die Leute haben vor so etwas nicht direkt Angst. Aber sie würden die Dinge, die er gerade tut, eben nicht tun. Wenn du anders bist, fällst du auf - und ich mag es, wenn Leute auffallen. So etwas erlebst du nicht jeden Tag.
Jadon Sancho, am 25. März 2000 in London geboren, wechselte im August 2017 für eine Ablösesumme von umgerechnet 7,84 Millionen Euro von Manchester City zu Borussia Dortmund. Im Oktober 2017 gewann der Stürmer mit den englischen U17-Junioren den WM-Titel dieser Altersklasse. Sancho hat in dieser Saison bisher sechs Bundesligaspiele für den BVB bestritten.
Das Interview führte Kres Harrington.