IWF sieht weniger Wachstum in der Eurozone
16. April 2013Trotz beharrlicher Krisen und neuer Turbulenzen hat sich die Weltwirtschaft nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) deutlich stabilisiert. Der Zusammenbruch der Eurozone sei zuletzt ebenso verhindert worden, wie ein Fiasko in der US-Schuldenpolitik. Zu diesem Schluss kommt die Finanzorganisation in ihrem neuen Weltwirtschaftsausblick. Vor allem die aufstrebenden Staaten und Amerika profitierten von größerer Zuversicht, heißt es in dem Papier, das am Dienstag in Washington veröffentlicht wurde. Europa hingegen laufe Gefahr, vom Rest der Weltwirtschaft abgehängt zu werden.
Frankreich und andere Sorgenkinder
Grund ist das Abgleiten Frankreichs in die Rezession. In den anderen großen Sorgenländern des Währungsraumes, Italien und Spanien, führe der Weg dieses Jahr noch tiefer in die Rezession. Als Resultat bleibt für die Eurozone nur ein mageres Plus von 0,3 Prozent für 2013. Dagegen sagte der IWF den USA ein kräftiges Wachstum von 1,9 Prozent voraus. Japan werde wegen seiner expansiven Geld- und Fiskalpolitik deutlich an Wachstumskraft gewinnen. In China bleibe es trotz minimaler Einbußen bei hohen Zuwachsraten von 8,0 Prozent.
Besserung im kommenden Jahr?
Rund um den Globus werde das Wachstum in diesem Jahr 3,3 Prozent betragen, prognostiziert der IWF. Das sind 0,2 Prozentpunkte weniger als der Fonds zuletzt errechnet hatte. Deutschland könne weiter mit einem um 0,6 Prozent größeren Bruttoinlandsprodukt (BIP) rechnen. Bessere Daten sieht der IWF für das kommende Jahr. Die Weltwirtschaft wird der Prognose zufolge 2014 voraussichtlich um 4,0 Prozent wachsen und damit so schnell wie seit 2011 nicht mehr. Zugpferde seien die Entwicklungsländer mit einem Wachstum von 5,7 Prozent sowie die USA mit 3,0 Prozent. Die Eurozone hingegen stehe mit einem Plus von 1,1 Prozent vergleichsweise schlecht da. Deutchland kann nach der IWF-Prognose im kommenden Jahr mit einem BIP-Wachstum von 1,5 Prozent rechnen.
hb/nm (rtr, dpa)