ITB: Bühne für Mecklenburg-Vorpommern
5. März 2018Auf der Internationalen Tourismus-Börse Berlin ITB ist ab Mittwoch (7.3.2018) wieder die Welt zu Gast: Rund 10.000 Aussteller reisen aus über 180 fernen Ländern an. Doch diesmal steht eine Region im Mittelpunkt, die vielen deutschen Urlauber ganz nah ist: Mecklenburg-Vorpommern im Nordosten Deutschlands. Nach Fernzielen wie Botswana, der Mongolei oder Indonesien ist damit erstmals eines der 16 Bundesländer Partnerland der ITB. Heimat statt Exotik.
Mit dem Motto "Endlich Ruhe" will man für Urlaub an der Ostsee oder der Mecklenburgischen Seenplatte werben. Etwa 100 Strandkörbe sind auf dem Messegelände aufgestellt, jeder mit Hinweisen auf eines der vielen Reiseziele im Nordosten. Der Strandkorb gilt als Symbol für das Urlaubsland, das nach Bayern das beliebteste Inlandsreiseziel der Deutschen ist.
Doch 2017 kam nach stetigem Wachstum bei den Übernachtungen der Rückgang um knapp zwei Prozent. Das soll wieder besser werden. "Die ITB ist eine riesige Plattform", sagt Harry Glawe, Wirtschafts- und Tourismusminister von Mecklenburg-Vorpommern. Sein Fokus liegt vor allem auf dem schwächelnden Auslandstourismus, der hier angekurbelt werden soll. Kommen in Deutschland insgesamt etwa 18 Prozent der Gäste aus dem Ausland, sind es in Mecklenburg-Vorpommern nur zwischen 3 und 4 Prozent.
Hindernisse bei der Anreise
Doch der Strandkorb allein als Lockmittel wird nicht ausreichen. Dazu liegen Defizite bei der touristischen Infrastruktur offen auf dem Tisch. Etwa bei der Anbindung und Erreichbarkeit. Während der Saison werden Heringsdorf auf der Insel Usedom und Rostock-Laage nur am Wochenende aus mehreren deutschen, schweizerischen und österreichischen Städten angeflogen. Auch der Bahntakt ist zu gering.Wer nicht in der Nebensaison mit dem Auto anreist, muss auf dem Weg zu den Inseln Rügen oder Usedom mit Staus an den Brücken-Nadelöhren rechnen. Außerdem gibt es viele Baustellen, etwa die kaputte Ostsee-Autobahn. Ein Rostocker Unternehmen bietet für Touristen schon Rundflüge über die abgesackte A 20 bei Tribsees an.
Nachhaltiger Tourismus überzeugt
In den Messehallen auf der ITB in Berlin können die Besucher auf der Präsentationsfläche von Mecklenburg-Vorpommern mit einem elektrisch betriebenen Urlauberbähnchen fahren. Vorgestellt werden auch Solarboote, die auf dem Peenestrom, einem Meeresarm der Ostsee, zunehmend die Motorboote ersetzen sollen.Den Urlaub CO2-neutral gestalten – auch das geht in dem nordöstlichen Bundesland. Möglich ist dies mit einer Waldaktie für ein umfangreiches Aufforstungsgebiet. Mit seinem nachhaltigen touristischen Konzept hat sich das ITB-Partnerland gegen die Mitbewerber durchgesetzt. Es gibt also genügend Gründe für Mecklenburg-Vorpommern, die Aufbruchstimmung durch die ITB zu nutzen und seine Stärken im nachhaltigen Tourismus weiter auszubauen.
fm/ks (mit dpa, NDR, ITB)