Italien ächzt unter Trockenheit
Die Regierung in Rom hat in mehreren Regionen des Landes den nationalen Dürre-Notstand ausgerufen. Trinkwasser wird knapp, Wälder brennen und auch von einem Gletscher in den Dolomiten gibt es dramatische Nachrichten.
Vollkommen ausgetrocknet
Der Wildbach Sangone, ein Nebenfluss des Po, in der Nähe von Turin, ist völlig trocken. Nach einer anhaltenden Dürreperiode haben der Fluss Po und sein Einzugsgebiet einen Wasserdurchfluss von weniger als der Hälfte des Normalwerts. Der Po gilt als Lebensader Norditaliens. Aktuellen Prognosen zufolge sind anhaltende Niederschläge weiter nicht in Sicht.
Sie schwimmen nicht mehr
Die Luftaufnahme zeigt die Ponte delle Barche (Brücke der Boote) in Bereguardo bei Pavia in der Lombardei und den niedrigen Wasserstand des Flusses Tessin im März 2022. Die Brücke wurde zunächst als Provisorium dem Lauf des Flusses folgend gebaut, wobei die unterstützenden Boote bei steigendem Wasserstand des Tessins schwammen. Nun liegen sie auf Grund und nehmen zwangsläufig Schaden.
Mineralwasser für die Pflanzen
Ein Mann gießt die Pflanzen in seinem Garten mit Mineralwasser. 125 Städte in den Regionen Piemont und Lombardei haben damit begonnen, das Leitungswasser zu rationieren. Die Regierung rief den nationalen Dürre-Notstand aus, um die Folgen der schlimmsten Dürre in Norditalien seit Jahrzehnten besser bekämpfen zu können.
Privater Brunnen
Inmitten dieser Dürre-Katastrophe liegt Marina Piceno, 64, in einem aufblasbaren Pool in ihrem Garten. Das Wasser dafür kommt aus ihrem privaten Brunnen. Der Ausnahmezustand gilt in einigen Regionen bis zum Ende des Jahres. Die Regierung verspricht finanzielle Hilfen, um den Folgen der Wasserknappheit entgegenzuwirken.
Extern abgezapft
In Levo, nordwestlich von Mailand, zapfen sich Anwohner Trinkwasser von einer öffentlichen Quelle ab. Unter anderem in Mailand, Verona und Pisa wurde den Menschen verboten, tagsüber Autos zu waschen, private Schwimmbäder zu befüllen oder Gärten zu bewässern. Trinkwasser soll nur noch zum Kochen, Trinken und Waschen verwendet werden.
Gefahr für den Getreideanbau
Luca Rizzotti zeigt Reiskörner, wie sie direkt nach der Ernte aussehen. Reis braucht viel Wasser für seinen Lebenszyklus, und das Gebiet zwischen Novara und Pavia ist von ernsthafter Wasserknappheit bedroht. Etwa die Hälfte der Ernte ist gefährdet. Für viele Landwirte und Produzenten könnte das auch zu einem existentiellen Problem werden. Auch die Viehzüchter leiden unter der Dürre.
Ausgetrocknete Zuläufe
Diese Ansicht zeigt das ausgetrocknete Flussbett am Zusammenfluss von Ticino und Po bei Ponte della Becca, in der Nähe von Linarolo. Noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor 70 Jahren war der Wasserstand des Po niedriger. Wissenschaftler warnen seit vielen Jahren vor zunehmender Trockenheit in Norditalien.
Klimawandel schreitet voran
Die steigenden Temperaturen in der Folge des Klimawandels sorgen auch dafür, dass weltweit viele Gletscher schmelzen. Fachleute sehen auch Zusammenhänge zwischen den aktuell hohen Temperaturen und dem Gletscherbruch in den Dolomiten am Marmolata-Gletscher vor wenigen Tagen. Bei dem Unglück kamen mindestens sieben Menschen uns Leben.