Italien sitzt auf dem Trockenen
Die Pegel der Seen und Flüsse sinken, in Venedig liegen die Gondeln auf Grund. Seit Jahren leidet Italien unter einer Dürre. Wenn es in diesem Frühjahr nicht ausgiebig regnen sollte, bleibt die Lage kritisch.
Tretboot in "Seenot"
Verlassen liegen diese Spaß-Boote schon seit vergangenen Sommer am trockenen Ufer des Gardasees. Mittlerweile werden Sparmaßnahmen ergriffen, indem zum Beispiel weniger Wasser als sonst aus dem See abgelassen wird, um den Wassersport-Tourismus, die Fischerei und die Wasserversorgung der Region sicherzustellen und die Boote dann hoffentlich wieder nutzen zu können.
Fußweg zur Insel
Am Gardasee in Italien können Besucher derzeit sogar zu Fuß über eine kleine Landzunge auf die kleine Insel San Biagio gelangen. Schuld ist der Wasserstand des Sees, der derzeit so niedrig ist, dass sogar Sandbänke entstehen. Nach einem Winter ohne viel Schnee oder Regen, sind die Folgen für Landwirtschaft, Trinkwasserversorgung und Wasserkraft in Norditalien alarmierend.
Schnee, aber kein Wasser
Der Wasserstand des Flusses Po hat sich seit Sommer 2022 noch immer nicht erholt. Er führt rund 60 Prozent weniger Wasser als normalerweise zu dieser Jahreszeit. Daran kann auch diese dünne Schneedecke im Flussbett nichts ändern. Der bevorstehende Sommer könnte also noch dramatischer werden als der im vergangenen Jahr, als mehrere italienische Regionen bereits den Notstand ausrufen mussten.
Canale Versande
Auch in den sonst so wasserreichen Grachten von Venedig sind die Auswirkungen der Dürre zu spüren. Üblicherweise hat die Großstadt zu dieser Jahreszeit eher mit Hochwasser zu kämpfen. In diesem Jahr ist dagegen langanhaltende Ebbe angesagt. In vielen Kanälen ist kein Gondelverkehr mehr möglich. Einige Boote liegen auf Grund. Ein schlammiger Gestank liegt in der Luft.
Salzwasser auf dem Vormarsch
Durch den dauerhaft niedrigen Wasserstand in der Po-Region dringt Meerwasser weiter flussaufwärts und versalzt das Grundwasser, so dass eine Bewässerung von Ackerland nicht mehr möglich ist. Im Sommer 2022 hat die italienische Regierung 36,5 Millionen Euro freigegeben, um den von der Dürre betroffenen Gebieten zu helfen. Womöglich muss sie dieses Jahr zu ähnlichen Mitteln greifen.