Israel baut neue Sperranlage an Gaza-Grenze
3. Februar 2019Das Verteidigungsministerium teilte mit, die Sperranlage solle dort verlaufen, wo eine unterirdische Sperrmauer zum Gazastreifen bereits fertiggestellt sei. Der überirdische Teil solle ein sechs Meter hoher Zaun sein, der 65 Kilometer entlang der Grenze zu dem Palästinensergebiet verlaufen werde.
Die Anlage bestehe aus verzinktem Stahl mit einem Gewicht von 20.000 Tonnen. Die Grenzanlage endet am westlichen Ende in einer in das Mittelmeer ragenden Meeresmauer. Dadurch sollen palästinensische Angriffe über das Wasser gestoppt werden, heißt es in einer Erklärung, des Verteidigungsministeriums.
"Die Sperranlage wird das Eindringen von Terroristen aus dem Gazastreifen nach Israel verhindern", sagte der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu, der zu Beginn der wöchentlichen Kabinettssitzung auch vor neuen Unruhen an der Gaza-Grenze warnte. "Wenn es im Gazastreifen nicht ruhig bleibt, werden wir sogar in der Wahlperiode Entscheidungen treffen und nicht zögern, aktiv zu werden", sagte er vor Journalisten.
Bauarbeiten in Wahlkampfzeiten
Israel wählt am 9. April ein neues Parlament. Seit März vergangenen Jahres ist es an der Gaza-Grenze immer wieder zu gewaltsamen Protesten gekommen, bei denen der bestehende Grenzzaun immer wieder beschädigt wurde. Bei Konfrontationen mit israelischen Soldaten sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza mehr als 250 Palästinenser getötet und Tausende verletzt worden.
Eine zentrale Forderung der Demonstranten ist unter anderem ein Ende der seit mehr als einem Jahrzehnt andauernden Blockade des Palästinensergebiets am Mittelmeer. Israel und Ägypten begründen die Blockade mit Sicherheitsinteressen. Die im Gazastreifen herrschende Hamas wird von der EU, Israel und den USA als Terrororganisation eingestuft. Im Gazastreifen leben rund zwei Millionen Menschen unter schwierigen Bedingungen. Es mangelt unter anderem an Trinkwasser und Strom.
Eine Delegation unter Leitung des Hamas-Chefs Ismail Hanija reiste zu Gesprächen nach Kairo. Nach Ansagen seines Büros sollte es dabei um eine im November von Ägypten vermittelte Waffenruhe mit Israel sowie die bisher erfolglosen Bemühungen um eine Versöhnung mit der Fatah-Organisation des Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas gehen.
cgn/qu (afpe, dpa)