Islamisten verüben Anschläge in Somalia
3. April 2021Der Attentäter in Mogadischu mischte sich auf der Terrasse eines vor allem bei jungen Leuten beliebten Teeshops unter die Menschen. Dann zündete er seinen Sprensatz. Fünf Menschen, darunter ein Kind, riss er mit in den Tod, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Mehrere Menschen seien verletzt worden.
Die islamistische Terrormiliz Al-Shabaab reklamierte die Tat für sich. Zuvor hatte sich die Gruppe mit Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida zu zwei Anschlägen auf Militärstützpunkte im Süden Somalias bekannt. Zeitgleich waren die Armeebasen in den rund 30 Kilometer voneinander entfernten Orten Awdheegle und Bariire in der Provinz Lower Shabelle angegriffen worden, wie ein Regierungssprecher erklärte. Bei den Soldaten der beiden Stützpunkte handelt es sich um von der Türkei trainierte Einheiten.
Stundenlange Kämpfe
Nachdem sich zwei Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt hatten, versuchten schwer bewaffnete Angreifer in stundenlangen Feuergefechten, die Kontrolle über die Stützpunkte zu erlangen. Anwohner berichteten zudem über schwere Explosionen und von Zivilisten, die durch Querschläger verletzt wurden. Die Armee sprach von insgesamt neun getöteten und elf verwundeten Soldaten.
Die Truppen hätten die Angreifer zurückgedrängt, ihnen schwere Verluste zugefügt und die Kontrolle über Awdheegle und Bariire behalten, teilte ein Kommandeur mit. 76 Angreifer seien getötet und zehn weitere gefangen genommen worden.
Die sunnitische Terrorgruppe behauptete über ihr Sprachrohr "Radio Andalus", sie habe 47 Soldaten getötet sowie Waffen, Munition und Fahrzeuge erbeutet. Al-Shabaab kämpft seit mehr als einem Jahrzehnt gegen die international anerkannte Regierung des ostafrikanischen Landes. Die Islamisten kontrollieren weite Teile des Südens und des Zentrums von Somalia.
se/ml (afp, ap, rtr, dpa)