IS tötet zahlreiche Zivilisten in Mossul
29. November 2016Die Extremistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) hat nach UN-Informationen in der irakischen Stadt Mossul zahlreiche Einwohner getötet. "Der IS platziert Raketenwerfer und Scharfschützen auf den Dächern von Wohnhäusern. Hausbesitzer, die sich dagegen sträuben, werden bedroht oder getötet", sagte die Sprecherin des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte, Ravina Shamdasani, in Genf.
"Am 11. November erschoss der IS Berichten zufolge zwölf Zivilisten im Bakir-Viertel im Osten Mossuls, weil sie es angeblich nicht erlaubten, dass auf ihren Hausdächern Raketen installiert werden sollten", sagte Shamdasani. "Diese Familien werden als menschliche Schutzschilde eingesetzt, genau in der Schusslinie platziert, gefangen zwischen dem Feuer des IS und der irakischen Sicherheitskräfte."
27 Zivilisten öffentlich in Park erschossen
Die Vereinten Nationen sind zudem sehr besorgt über das Schicksal von Hunderten Menschen, die vom IS entführt und an unbekannte Orte verschleppt worden sein sollen. Die Terrormiliz töte auch weiterhin Zivilisten, die sie verdächtige, Informationen an die irakischen Sicherheitskräfte weitergegeben zu haben, hieß es.
Berichte deuteten darauf hin, dass der IS am 25. November insgesamt 27 Zivilisten im Muhandiseen Park im Norden Mossuls öffentlich erschossen habe. Der IS soll außerdem auf fliehende Zivilisten geschossen haben, auch auf Kinder. Laut einem UN-Bericht vom 22. November habe ein IS-Scharfschütze ein siebenjähriges Kind getötet, das zu den irakischen Sicherheitskräften im Adan-Viertel im Osten Mossuls gerannt sei.
Die irakische Armee hat vor rund sechs Wochen eine Offensive zur Befreiung Mossuls von den IS-Extremisten begonnen. Nach anfänglichen schnellen Geländegewinnen hat sich der Vorstoß mit Erreichen der Stadtgrenze verlangsamt.
mar/ca (kna, rtr)