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IS verlangt Lösegeld für zwei Geiseln

10. September 2015

Nach Angaben der IS-Terrormiliz befinden sich ein Norweger und ein Chinese in ihrer Gewalt. Zumindest Norwegen ist nicht bereit, das geforderte Lösegeld zu zahlen.

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Terrormiliz IS - Symbolbild (Foto: AFP/Getty Images)
Bild: Getty Images/AFP/T. Mustafa

In einem von der Extremistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) herausgegebenen Propaganda-Magazin wurden Fotos und persönliche Daten der mutmaßlichen Geiseln veröffentlicht. Beide Männer werden in gelben Gefängnisoveralls aus mehreren Perspektiven vorgeführt, dazu gibt es Angaben zu Geburtsdatum, Ausbildung und sogar die Heimatadresse. Alle, "die ein Lösegeld für die Freilassung" der Entführten zahlen wollten, werden in dem englischsprachigen IS-Magazin "Dabiq" dazu aufgefordert, sich unter einer irakischen Telefonnummer zu melden. Es handele sich um ein "zeitlich begrenztes Angebot", heißt es weiter. Wo und wann die beiden Männer verschleppt wurden, wurde nicht mitgeteilt.

Schicksal der Geiseln ungeklärt

Die Regierung in Oslo bestätigte die Entführung eines Norwegers, schloss Zahlungen an die Entführer aber aus. "Norwegen wird kein Lösegeld zahlen", sagte Regierungschefin Erna Solberg bei einer Pressekonferenz. "Wir können uns nicht unter Druck setzen lassen." Das würde nur die Gefahr für andere Norweger erhöhen. Die Situation sei "extrem schwierig".

Es sei eine besondere Task Force eingerichtet worden. Nach Solbergs Angaben wurde der 48-Jährige bereits Ende Januar kurz nach seiner Ankunft in Syrien verschleppt. Er hatte demnach am 24. Januar über das Online-Netzwerk Facebook mitgeteilt, dass er in Idlib im Nordwesten des Bürgerkriegslands eingetroffen sei. Seitdem fehlte von dem Mann jedes Lebenszeichen. Zu den Gründen seiner Reise wurde nichts bekannt.

Bei der anderen Geisel soll es sich um einen 50-jährigen chinesischen Staatsbürger handeln, der als Berater in Syrien unterwegs war. Aus Peking gibt es keine Bestätigung dazu, ob ein Entführungsfall vorliegt. Aus dem chinesischen Außenministerium heißt es lediglich, entsprechende Berichte würden geprüft.

Die Extremistenmiliz brüstete sich in den vergangenen Monaten immer wieder mit der Ermordung ausländischer Geiseln und veröffentlichte dazu im Internet etwa Videos mit grausamen Aufnahmen von Enthauptungen. Neu ist ihn diesem Fall, dass es ausschließlich eine Forderung nach Lösegeld gibt, aber keine politischen Forderungen.

Anders als früher getötete Gefangene trugen die norwegische und die chinesische Geisel auf im dem Propagandamagazin vom IS veröffentlichen Fotos keine orangenen, sondern gelbe Overalls. Syrische Aktivisten spekulierten, dies könne ein Hinweis sein, dass die Dschihadisten tatsächlich zu Verhandlungen bereit seien.

qu/stu (afp ,dpa, APE)