IS tötet hochrangige Befehlshaber des Irak
27. August 2015Wieder ein herber Rückschlag für das irakische Militär, und wieder in der Provinz Anbar: Ein Attentäter des sogenannten "Islamischen Staats" (IS) habe zwei hochrangige Armeegeneräle mit in den Tod gerissen, die den Kampf gegen Stellungen der Terrormiliz angeführt hatten, berichteten Militärs in Bagdad und der staatliche Fernsehsender Al-Iraqiya. Der IS-Extremist habe nördlich der vom IS gehaltenen Provinzhauptstadt Ramadi sein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug direkt in die anstürmenden irakischen Soldaten hineingesteuert.
In einem Militärkommunique werden die getöteten Offiziere benannt als Generalmajor Abdel-Rahman Abu-Raghif, stellvertretender Kommandeur für die Militäraktionen in Anbar, und Brigadegeneral Sufin Abdel-Madschid, Kommandeur der 10. Armeedivision. Zudem werden eine ganze Reihe weiterer Opfer beklagt.
Seit Monaten versucht die irakische Führung, die Provinz zurückzuerobern. Ungeachtet der Unterstützung durch die USA sowie schiitische und sunnitische Milizen kam es dabei wiederholt zu schweren Niederlagen gegen die hochgerüstete Armee der IS-Dschihadisten.
Erfolgsberichte im Kampf gegen IS gefälscht?
In den USA sorgt derweil ein Bericht für Aufsehen, nach dem amerikanische Militärs vermutlich Geheimdienstberichte frisiert haben, um den Kampf gegen den IS erfolgreicher darzustellen. Das Pentagon habe nach entsprechenden Vorwürfen Ermittlungen aufgenommen, berichtete die "New York Times" unter Berufung auf Regierungsvertreter.
Mindestens ein ziviler Mitarbeiter des Militärgeheimdienstes sagte demnach aus, er habe Beweise dafür, dass beim US-Militärkommando Centcom Geheimdienstanalysen für Präsident Barack Obama und andere Regierungsmitglieder unzulässig überarbeitet worden seien.
Der Generalinspekteur des US-Verteidigungsministers habe sich der Sache angenommen, berichtete die Zeitung weiter. Sollte sich der Verdacht bestätigen, könnte das die widersprüchlichen öffentlichen Einschätzungen über Fortschritte im Kampf gegen den IS erklären.
Eine US-geführte Allianz begann vor einem Jahr mit Luftangriffen auf IS-Stellungen im Irak, später auch in Syrien. US-Geheimdienste stellten laut "New York Times" kürzlich fest, dass die Dschihadisten seit dem Start der Bombardements kaum geschwächt wurden.
SC/pg (APE, rtr, dpa, NYT)